Die Mannschaft des SV Kornwestheim startet am Sonntag in die neue Saison der 3. Liga. Foto: SVK

Mit dem Auswärtsspiel bei der HG Oftersheim/Schwetzingen beginnt für den SV Kornwestheim am Sonntag, 17 Uhr, die Drittliga-Saison.

Man muss schon etwas genauer hinschauen, wenn man die Veränderungen auf dem Mannschaftsfoto der Drittliga-Handballer des SV Kornwestheim gegenüber dem vom Vorjahr entdecken möchte. Denn viel hat sich im Kader der Lurchis nicht getan. Auffälligster Neuzugang ist Kevin Wolf, der laut Trainer Alexander Schurr „auf allen Rückraumpositionen spielen kann, aber vorwiegend auf der Mitte eingesetzt wird. Er kommt ja eigentlich aus Kornwestheim, hat die letzten Jahre in Herrenberg und Oppenweiler gespielt und ist jetzt quasi nach Hause zurückgekehrt“, so Schurr weiter.

Die drei weiteren Neuzugänge sind hingegen noch junge Spieler. So hat Tobias Pichler bereits zu Jugendzeiten beim SVK gespielt. „Es hat dann aber nicht gleich für einen Platz in der ersten Männermannschaft gereicht. Wir wollten ihn damals schon halten, weil er ein richtig guter Kämpfertyp ist. Er hat aber die letzten zwei Jahre bei seinem Heimatverein TSV Schmiden gespielt“, erklärt Alexander Schurr. Jetzt ist Pichler nach Auffassung der Kornwestheimer reif für die 3. Liga und soll den Weggang von Jan Hellerich kompensieren.

Marvin Flügel fällt monatelang aus

Reif für die 3. Liga soll auch Finn Joneleit sein, den man aus der Kornwestheimer A-Jugend hochgezogen hat. „Ein sehr talentierter Spieler, der im Jugendbereich sehr starke Leistungen gezeigt hat“, urteilt Schurr. Und ebenfalls aus der A-Jugend, allerdings aus der von HBW Balingen-Weilstetten, kommt Luk Bartsch. „Er hat schon eine bewegte Vergangenheit, war unter anderem im Internat bei den Rhein-Neckar-Löwen. Er ist studienbedingt hier in die Region gekommen und wir konnten ihn nach Kornwestheim lotsen“, freut sich Schurr.

Die vier Zugänge kompensieren drei Abgänge: Neben dem bereits erwähnten Jan Hellerich sind dies Lukas Lehmkühler und Tim Scholz. Alle drei sind aus Studiengründen nicht mehr für den SVK aktiv. „Ich glaube, dass wir mit diesen Veränderungen jetzt noch etwas ausgeglichener besetzt sind. Insgesamt setzen wir weiterhin sehr stark auf junge Spieler aus der Region beziehungsweise aus der eigenen A-Jugend. Wir sind halt ein Verein, der Spieler auch entwickeln möchte. Die geringe Fluktuation sehe ich als Vorteil, weil die Mannschaft dadurch natürlich schon recht gut eingespielt ist“, sagt Alexander Schurr, der allerdings im Lauf der Vorbereitung einen herben personellen Rückschlag hinnehmen musste: Marvin Flügel hat sich vergangene Woche die Achillessehne gerissen. „Wir gehen davon aus, dass er acht Monate ausfällt. Die Saison dürfte für ihn gelaufen sein. Das ist natürlich ein herber Verlust, und es tut mir vor allem für ihn wahnsinnig leid.“

Teilnehmerfeld der Liga ist stärker als zuvor

Ansonsten findet der SVK-Coach, dass die Vorbereitung „bislang sehr gut gelaufen ist. Wir hatten einige sehr gute Testspiele. Und wir sind jetzt auch bereit. Es ist gut, dass die Runde am Sonntag losgeht“, so Schurr mit Blick aufs erste Auswärtsspiel am Sonntag um 17 Uhr bei der HG Oftersheim/Schwetzingen – „eine gestandene Drittliga-Mannschaft, gegen die wir in der Vergangenheit schon häufig gespielt haben“.

Das Ziel ist ganz klar der Klassenerhalt. „Wir wollen wieder über dem Strich bleiben“, so Schurr. Im Grunde genommen ähnelt die Situation der aus der Vorsaison, außer dass der Strich nun ein wenig tiefer angesetzt wird. Denn während nach der Runde 2021/22 sechs Teams in die Abstiegsrunde mussten, sind es diesmal vier Konkurrenten, die der SVK hinter sich lassen muss. „Es gibt in der Südgruppe der 3. Liga drei direkte Absteiger. Der Viertletzte hat noch eine Chance über eine Relegation, die ist aber nur gering. Denn von den fünf Mannschaften in dieser Relegation rettet sich nur eine“, erklärt Schurr den Modus. „Das ist immer noch ein coronabedingt sehr harter Modus. Zumal die Staffeleinteilung so anspruchsvoll ist wie noch nie. Wir haben quasi alle schwachen Teams abgegeben durch diese verschärfte Abstiegsregelung. Dazugekommen sind dafür unter anderem Pforzheim/Eutingen, die fast in die zweite Liga aufgestiegen wären, die Rhein-Neckar-Löwen II, Ex-Zweitligist Leutershausen, der wieder hoch will.“ Zudem habe der HC Oppenweiler/Backnang sich massiv verstärkt und erstmals auch offiziell Ambitionen auf den Aufstieg angemeldet. Und es gebe noch weitere Top-Teams. „Das werden dicke Bretter, die da zu bohren sind.“ Der SV  Kornwestheim ist also auf eine harte und spannende Saison eingestellt.