Die Versorgung beim Sommerfest ist gesichert Foto: Lichtgut/Verena Ecker

Stuttgart feiert. Sich selbst als Gastgeber, den Sommer und sogar ein Jubiläum: auf dem 25. Sommerfest, das heute beginnt. Zur Party im Park werden eine halbe Million Gäste erwartet.

stuttgart - Es soll tropisch werden. Mit Temperaturen, die allein schon karibisches Flair garantieren. Dazu eiskalte Drinks wie auf den Zuckerrohr-Inseln und heiße Rhythmen von den Musikbühnen. Aber wer strebt schon in die Ferne, wenn das Stuttgarter Sommerfest stattfindet und es nirgendwo schöner sein kann als vor der Haustür oder um die nächste Ecke: im Herzen der City, im Schlossgarten.

Am Donnerstag treffen sich vor allem die Stuttgarter auf dem Sommerfest: „Hallo, auch wieder hier?“ Dumme Frage, natürlich! Um 17 Uhr ist offizielle Eröffnung mit einer Überraschung, die vom Himmel fällt: Klaus Renz wird mit dem Fallschirm auf der Wiese vorm Landtag landen. Küchen und Kühlschränke in den Gastronomiezelten sind auch vorher schon betriebsbereit. 

Wo findet das Fest statt?

Im Schlossgarten rund um den Eckensee vor der einmalig schönen Kulisse von Theater, Opernhaus und Neuem Schloss und rund um die Jubiläumssäule, die nach langer Renovierung wieder ohne Gerüst in voller Schönheit als zu bewundern ist.

Wann darf gefeiert werden?

Vier Tage lang, von diesem Donnerstag, 6. August, bis einschließlich Sonntag, 9. August, jeweils ab 11 Uhr. Am Donnerstag bis 24 Uhr, am Freitag und Samstag bis in den frühen Morgen um 2 Uhr und zum Ausklang am Sonntag bis um 23 Uhr. Dann ist Ende im Gelände. 

Was bieten die Wirte?

Bestseller wird, was wetten wir, wieder der Flammkuchen sein. In verschiedenen Variationen und Geschmacksrichtungen, preiswert und sogar beim Flanieren zu vervespern. Denn Sitz- und sogar Stehplätze in den Zelten sind abends nicht leicht zu ergattern. Auf den Speisekarten stehen Salate, Pasta, Tapas, Pfifferlinge, Wild, zum Beispiel bei Wild Göbel an der Jubiläumssäule aus eigener Jagd, auch gut Schwäbisches wie Maultaschen oder feines Filet.

Wer ist neu dabei?

Neu unter den annähernd 30 Wirten sind das Dinkelacker-Flaggschiff Carls Brauhaus mit einer Dependance seines Lokals vor dem Kunstgebäude. Das Restaurant Pastis von Pascal Schwer löst Heilings Restaurant zwischen Planie und Neuem Schloss ab, und das Renninger Hotel Zehn Brunnen steht erstmals am Eckensee in Höhe des Theaters. Schließlich Remy Butterlin, ein ehemaliger Sternekoch aus dem Elsass, der an der Jubiläumssäule mit echt französischer Bouillabaisse lockt, jeden Mittag ab 15 Uhr zur Kochshow mit leichten mediterranen Gerichten einlädt und am Sonntag um 15 Uhr zum Kochduell gegen seinen italienischen Kollegen Sante de Santis antritt. 

Wie singt und klingt das Sommerfest?

Noch länger als die Warteliste der Wirte ist laut dem Veranstalter in.Stuttgart die Warteliste der Musikgruppen, die auf dem Sommerfest auftreten wollen. Auf fünf Bühnen, vor dem Schauspielhaus, auf der Operntreppe, auf den Treppen des Neuen Schlosses und im Musikpavillon bieten 35 Gruppen 120 Stunden Live-Musik: Swing, Salsa, Samba, Soul, Tango, Schlager, natürlich von der Gruppe Wirtschaftswunder, Rock, Pop und Rumba, Jazz und Operettenseligkeit vom Stuttgarter Operetten-Ensemble.

Wie kommt man zum Fest? Am besten nicht mit dem Auto. Weil erstens die Parkfrage zum Problem würde und zweitens dann auf die reichhaltige Auswahl an alkoholischen Getränken verzichtet werden müsste. Die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) sorgen mit einem 15-Minuten-Takt auf den Linien bis Betriebsschluss und anschließend mit den Nachtbussen für einen Genuss ohne Reue von Dinkelacker-Bier, den Weinen aus Fellbach, Bad Cannstatt, vom Collegium Württemberg und von der Weinmanufaktur Untertürkheim, die alle zu den Sponsoren des Festes zählen. Von den Drinks wie Caipirinha oder Fruit Punch mit Rum ganz zu schweigen. 

Wie wird das Wetter?

Heiß, heißer, am heißesten. Für heute und Freitag sind Temperaturen bis 38 Grad angekündigt. Dafür kühlt es am Samstag leicht ab, mögliche Schauer werden wahrscheinlich als wohltuend empfunden und die gute Laune nicht verderben. Der Sonntag bringt ein ideales Finale mit Sonne und 26 Grad.  

Gibt’s auch Schattenseiten? Möglich. Es könnte Engpässe beim Service geben, weil Aushilfskräfte aufgrund des Mindestlohngesetzes schwer zu finden sind. Das Gesetz verbietet, sich nach einem regulären Acht-Stunden-Tag noch etwas dazu zu verdienen. Außerdem haben sich die Gema-Gebühren für die Musik verfünffacht. Aber da scheint das letzte Wort noch nicht gesprochen. Und die Besucher merken davon nichts.