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Durch das Harnik-Tor in der 89. Minute holt der VfB Stuttgart bei Bayer einen Punkt. Rot für Molinaro.

Leverkusen - Für Bayer Leverkusen wird das Erreichen eines Europacup-Platzes nach dem 2:2 (1:1) gegen den VfB Stuttgart immer mehr zu einer Zitterpartie - der VfB verhinderte die fünfte Bundesliga-Niederlage in Folge: Vor 27.929 Zuschauern schossen Stefan Kießling (11. Minute) und Simon Rolfes (47./ Foulelfmeter) die Tore für Bayer, Julian Schieber (23.) und Martin Harnik (89.) trafen für die Gäste.

Allerdings blieben die Schwaben auch im siebten Fußball-Bundesligaspiel ohne Sieg. Dabei musste die Werkself nach gelb-roter Karte für Michal Kadlec von der 63. Minute an mit zehn Mann spielen. Der in der Bayer-Chefetage in Ungnade gefallene ehemalige Nationalspieler Michael Ballack gehörte wie schon in Bremen (1:1) nicht zur Startelf und nahm wieder auf der Bank Platz. Verzichten musste die Werkself auf Stürmer Eren Derdiyok, der nach einem Tritt mit dem Fuss in eine Glasscherbe zwei Wochen ausfällt.

Die "Bruno sieht rot"-Folge zum 20. Spieltag

Dafür erwischte Angriffskollege Stefan Kießling einen guten Start in die Partie: Nach einer Hereingabe von Neuzugang Vedran Corluka auf Simon Rolfes, dessen Schuss von VfB-Keeper Sven Ulreich noch pariert wurde, erzielte er im Nachsetzen aus Kurzdistanz die Führung.

Wintereinkauf Corluka hatte vor dieser guten Vorarbeit sein Debüt mit einem groben Schnitzer begonnen. Der 25-jährige kroatische Nationalspieler und Rechtsverteidiger von Tottenham Hotspur spielte vor dem eigenen Strafraum nach 30 Sekunden quer und dem Stuttgarter Shinji Okazaki direkt vor die Füße. Doch der Japaner konnte diese "Vorlage" nicht nutzen und schoss kläglich vorbei.

In der 23. Minute nutze dann Julian Schieber einen Freistoß aus 18 Metern zum Ausgleich in einer an Höhepunkten armen ersten Hälfte.

Rolfes macht's aus elf Metern

Einen glücklichen Start hatten die Leverkusener nach dem Wiederanpfiff. Nach einem fast harmlos wirkenden Schubser von Serdar Tasci, mit dem er Bayer-Profi Lars Bender ins Straucheln brachte, gab Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer einen Elfmeter. Kapitän Rolfes ließ sich die Chance zum 2:1 nicht entgehen.

Danach gab es bei eisiger Kälte noch viel Grund für die Platzherren gegen die nun dominierenden Gäste zu zittern, zumal Kadlec nach gute einer Stunde Gelb-Rot sah. Die seit dem 2:0 beim 1. FC Kaiserslautern am 30. September 2011 auswärts sieglosen Stuttgarter wirkten gegen die keineswegs überzeugende Werkself vor allem im Angriff lange Zeit zu harmlos.

Stürmer-Neuerwerbung Vedad Ibisevic deutete zwar in der zweiten Halbzeit an, wie wertvoll er noch für die Schwaben werden kann, ein Tor gelang dem Bosnier aber auch im zweiten Einsatz für den VfB nicht. Dafür schaffte fast in letzter Minute der eingewechselte Harnik noch den Ausgleich. Anschließend sah Cristian Molinaro in der Nachspielzeit noch die rote Karte nach hartem Einsatz gegen Schürrle.