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Am 9. Bundesliga-Spieltag gewinnt der VfB Stuttgart erstmals zuhause. Christian Gentner trifft früh zur Führung, Vedad Ibisevic spät zum Sieg.

Stuttgart - Der VfB Stuttgart hat mit seinem ersten Bundesliga-Heimsieg den Höhenflug von Bayern-Jäger Eintracht Frankfurt gestoppt. Mit dem 1:2 (0:1) kassierte das Überraschungsteam aus Hessen die erst zweite Saison-Niederlage und rutschte auf Tabellenrang drei hinter dem Spitzenreiter aus München und den FC Schalke.

Schon früh stellte Christian Gentner (6. Minute) am Sonntag vor über 54 840 Zuschauern die Weichen. Frankfurts Ersatz-Kapitän Alexander Meier (67.) sorgte mit einem wunderbaren Schlenzer ins lange Eck für den nicht unverdienten Ausgleich in der Mercedes-Benz-Arena. Mit seinem fünften Saisontreffer schaffte dann Vedad Ibisevic (84.) den umjubelten Siegtreffer.

Beide Teams schenkten sich nichts. Es war ein gutes, ein lebhaftes Spiel, vor allem auch, weil der vom ehemaligen Stuttgarter Meistertrainer Armin Veh trainierte Aufsteiger sich nicht versteckten. Nach dem Wutausbruch ihres Chefcoaches Bruno Labbadia, nach dem 2:2 gegen Bayer Leverkusen, haben die Stuttgarter in Hamburg gewonnen und nun auch den Heimfluch besiegt. Der VfB ist mit 12 Punkten schon Tabellen-Achter. Die Frankfurter sind mit 19 Zählern Dritter. Sie wurden trotz der Niederlage auch in Stuttgart ihrem Ruf als bärenstarker Neuling gerecht.

Die Eintracht ohne Pirmin Schwegler

Kurzfristig hatte Eintracht-Spielführer Pirmin Schwegler mit muskulären Problemen passen müssen. Dafür stand Martin Lanig in der Anfangsformation. Und es hatte den Anschein, als ob diese Umstellung die Gäste verunsichert hätte. Die Schwaben zeigten von Beginn an, wer Herr im Haus ist. Drei Tage nach der müden Nullnummer gegen Kopenhagen in der Europa League waren die Stuttgarter nicht wiederzuerkennen, nutzten die Gunst der Stunde.

Nach einer Unordnung in der Eintracht-Abwehr traf Gentner mit Direktabnahme vom Fünfmetereck - durch die Hosenträger von Keeper Kevin Trapp. Trainer Bruno Labbadia jubelte - und die Fans träumten nach zuletzt zwei Niederlagen und zwei Unentschieden vom ersten Bundesliga-Heimsieg der Saison.

Nach dem frühen Rückstand wurden die Gäste etwas stärker. Draußen an der Seitenlinie schimpfte Trainer Veh. Beide Teams neutralisierten sich weitgehend, im Mittelfeld ging es ordentlich zur Sache. Bei einem Kopfball-Duell mit dem neuen Eintracht-Kapitän Meier verlor Georg Niedermeier einen Zahn - Dr. Best, der Stuttgarter Mannschaftsarzt, kümmerte sich um den Abwehrspieler, der Kurz vor der Pause rettete Tasci vor Meier, nach dem Wechsel kam Karim Matmour bei den Gästen für den Japaner Takashi Inui.

Doch es ging so weiter, wie es in Hälfte eins begonnen hatte. Nach nicht einmal 30 Skunden traf der Österreicher Martin Harnik, in seiner ersten guten Szene, nur den linken Pfosten - es wäre die frühzeitige Entscheidung gewesen. Stuttgart vergab weiter Chancen, Frankfurt steckte nicht auf. Meier belohnte sein Team zunächst, doch dann kam Ibisevic.