Auch die Bundeskanzlerin hegt gute Vorsätze: Angela Merkel bei der Neujahrsansprache Foto: AFP

Das neue Jahr soll in der Groko eine Wende zum Besseren bringen, verspricht die Kanzlerin. Die ist auch bitter nötig, kommentiert unser stellvertretender Chefredakteur Wolfgang Molitor.

Berlin - „Viele von Ihnen haben sehr mit der Bundesregierung gehadert“: Angela Merkel sagt es gleich zu Beginn ihrer Neujahrsansprache. Ein Jahr des Haderns war das zurückliegende nach Meinung der Bundeskanzlerin also, was sich nach besonnener Selbstkritik anhört, ohne einen allzu strengen Unterton mitschwingen zu lassen. Ein Jahr der Zuversicht mit langen Zähnen. Der Duden nennt hadern als Verb schwach, wenngleich im Gebrauch gehoben. Um dann als Synonyme anzubieten: sich betrogen fühlen, enttäuscht sein, unzufrieden sein, sich verletzt fühlen oder umgangssprachlich sich in seiner Haut nicht wohlfühlen. Jeder suche sich aus diesem Korb das, was seiner politisch erregten Gemütslage 2018 näher gekommen ist als hadern.