Foto: dapd

Schwaben kassieren dritte Niederlage und haben nach drei Spieltagen noch keinen Punkt.

Freiburg - Der VfB Stuttgart bekommt in der neuen Saison der Fußball-Bundesliga weiter kein Bein auf den Boden. Das beste Team der vergangenen Rückrunde kassierte am Samstag mit einem 1:2 (1:0) beim SC Freiburg die dritte Niederlage und hat erstmals in der Clubgeschichte nach drei Spieltagen noch keinen Punkt auf dem Konto. Dabei waren die Gäste vor 23.000 Zuschauern im Badenova-Stadion durch Pawel Pogrebnjak (27. Minute) zunächst in Führung gegangen, bevor Papiss Cissé (58.) und Julian Schuster (71.) Freiburg den zweiten Saisonsieg und dem VfB wohl einen heißen Herbst bescherten.

Beide Teams präsentierten sich unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw im Vergleich zu ihren Partien am zweiten Spieltag mit einem anderen Gesicht. Bei den Gästen verkörperte besonders der kurz vor dem Transferschluss von Juventus Turin gekommene Ex-Weltmeister Mauro Camoranesi mit seinem Bundesliga-Debüt die Hoffnung auf einen geglückten Neuanfang. Zudem ersetzte Didavi im Mittelfeld den wegen einer Adduktorenreizung zunächst auf der Bank sitzenden Timo Gebhart und Pogrebnjak erhielt den Vorzug vor Ciprian Marica als Sturmpartner von Nationalspieler Cacau.

Freiburg startet besser

Den besseren Start erwischte aber der Sportclub, bei dem Oliver Baumann den verletzten Stammtorhüter Simon Pouplin ersetzte und Stefan Reisinger Ivica Banovic auf die Bank verdrängte: Der für den angeschlagenen Boulahrouz hinten rechts aushelfende Christian Träsch köpfte eine Hereingabe nicht konsequent genug weg und hatte Glück, dass Georg Niedermeier den Schuss von Freiburgs Jäger (5.) nur an den Pfosten abfälschte. Freiburg wirkte in dieser Anfangsphase etwas bissiger und besser sortiert, die nächste Gelegenheit gehörte dennoch dem VfB. Zdravko Kuzmanovic flankte auf Niedermeier (12.), der aber mit einem Lattenschuss aus zwei Metern auch auf der „richtigen“ Seite nur das Torgestänge traf.

Kurz nach einer guten Kopfballgelegenheit von SC-Stürmer Papiss Cissé (26.) zeigte dann der VfB-Angriff den Gastgebern und vor allem auch sich selbst, wie einfach Fußball sein kann. Flanke Cacau, und der zuvor 51. Bundesligaminuten erfolglose Pogrebnjak war mit dem Kopf zum 1:0 zur Stelle. Fast spielten die beiden ein paar Minuten später nach dem Motto „Weil's so schön war, noch einmal“, aber dieses Mal zielte Pogrebnjak (27.) ebenso ungenau wie kurz vor der Halbzeit zweimal Cissé (40./43.) auf der anderen Seite.

VfB verliert Balance in zweiter Halbzeit

Auch nach dem Wechsel blieb die Partie ausgesprochen lebendig. Zunächst köpfte Freiburgs Kapitän Heiko Butscher (52.) ans Außennetz. Nur zwei Minuten später scheiterte Cacau (54.) nach feinem Zuspiel von Camoranesi, der in mehreren Situationen seine individuelle Klasse andeutete, an Baumann. Und statt sich mit einem 2:0 in Sicherheit zu wiegen, verlor Stuttgart völlig die Balance.

Zuerst drückte der starke Cissé einen hohen, langen Ball aus kurzer Distanz zum 1:1 über die Linie. Nach einer Flanke des zu seinem Bundesliga-Debüt eingewechselten Japaners Kisho Yano hatte wieder Cissé (69.) die Führung auf dem Kopf, bevor Schuster mit einem haltbar scheinenden Distanzschuss die Partie vollends kippte. In der Schlussphase rettete Baumann den SC-Sieg mit starken Paraden gegen Cacau (78.) und den eingewechselten Gebhart (87.)