Der Philharmonische Chor bei der Uraufführung von Dona Nobis Pacem. Foto: Patricia Sigerist

Der Philharmonische Chor feiert sein 175-Jahr-Jubiläum mit Konzerten, einer Cuvée sowie einem neuen Logo. Beim Neujahrsempfang der Stadt Fellbach hat der Chor seinen nächsten großen Auftritt.

Fellbach - Für einen Moment leben alte Zeiten auf. Nur Männer erheben die Stimme und singen von reifen Trauben und blühenden Reben. Zum Start ins Jubiläumsjahr wird so an eine vergangene Tradition erinnert: Bis Mitte der 1960er- Jahre waren Frauen im Philharmonischen Chor Fehlanzeige.

Das ist längst Geschichte. „Aus einem reinen Männergesangverein hat sich eine Chorfamilie mit sieben Einzelchören entwickelt – bei uns finden alle Generationen eine musikalische Heimat“, sagte der Vorsitzende Roland Engelhardt am Donnerstagabend auf der Galerie der Fellbacher Weingärtner.

Eine Cuvée zum Jubiläum. Foto: Sascha Sauer
Um auf die 175 Jahre dauernde Vereinsgeschichte anzustoßen, wurden einige Flaschen Wein entkorkt. Zum Jubiläum hat der Kellermeister Werner Seibold eine Cuvée exklusiv für den Philharmonischen Chor kreiert. „Der Wein soll die Charakteristika unseres Vereins wiedergeben, der eine Mischung aus Tradition, Fortschritt und Offenheit für Neues darstellt“, sagte Engelhardt.

Die Fellbacher Weingärtner und der Philharmonische Chor verbinden nicht nur geschäftliche Beziehungen, sondern sie haben auch einen gemeinsamen Gründer: Wilhelm Amandus Auberlen. „Das wollten wir zum Anlass nehmen, diese Beziehung in flüssiger Form zu manifestieren“, erklärte Engelhardt.

Die Jubiläums-Cuvée heißt Rubin

Die Jubiläums-Cuvée aus den Sorten Lemberger, Spätburgunder und einer Cabernet-Sorten-Kreuzung hat den Namen „Rubin“ bekommen. Das ist kein Zufall. Wie der Vorsitzende erklärt, ist die höchste Auszeichnung im Philharmonischen Chor eine goldene Ehrennadel mit einem eingefassten Rubin. Derzeit trägt die Nadel der Ehrenpräsident Gerhard Aldinger.

Auf dem Etikett des Jubi-läumsweins ist nicht nur das Konterfei von Wilhelm Amandus Auberlen zu sehen, sondern auch das neue Logo des Chors. „Es sind fünf rote Notenlinien, die das Musikalische im Verein widerspiegeln. Dies wird in Form eines F dargestellt, das wiederum auf die Verbundenheit zur Stadt Fellbach hinweisen soll“, sagte Engelhardt. Das Logo wurde vom Berufskolleg für Grafik-Design des Kolping-Bildungszentrums Ostwürttemberg gestaltet

Neujahrskonzert in der Schwabenlandhalle

Die stellvertretende Vorsitzende Beate Daubenschmid freut sich bereits auf den Neujahrsempfang am 17. Januar im Hölderlinsaal der Schwabenlandhalle. Der Auftritt des Philharmonische Chors ist einer der Höhepunkte der Veranstaltung. „Dort erreichen wir auch ein Publikum, das unsere Konzerte nicht besucht.“ Der musikalische Leiter Tilman Heiland verspricht ein Neujahrskonzert im klassischen Stil: „Das Programm umfasst Titel aus Operette und Musical.“

Das Neujahrskonzert bildet den Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten des größten Kultur schaffenden Vereins in Fellbach. Das Jubiläumskonzert findet dann am 23. Juli im Hölderlinsaal der Schwabenlandhalle statt. Den Auftakt macht das Werk „Lobgesang“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy. „Es stammt aus der Gründerzeit unseres Vereins“, erklärte Heiland. Er selbst hat das zweite Stück komponiert. Es heißt „Laudate Dominum“ und soll das Werk von Mendelssohn-Bartholdy thematisch und musikalisch ergänzen.