Die Freiwillige Feuerwehr Steinheim hat als Besonderheit einen Fanfarenzug Foto: Avanti/Ralf Poller

Zum 150-Jahr-Jubiläum der Feuerwehr kamen auch Delegationen aus Orten, die den gleichen Namen tragen wie die Stadt an der Murr.

„Da hat man schon mal einen guten Überblick“, sagte die junge Frau, die zusammen mit ihrer Freundin in Murr in den Bus eingestiegen war. Sie meinte damit, dass sich die Stände der vielen örtlichen Vereine in der für den Festbetrieb gesperrten Steinheimer Marktstraße befanden, um die der Bus herumfuhr, außerdem in Straßen, die sternförmig auf den Marktplatz zuführen. Überhaupt war gut beraten, wer zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreiste, denn Parkplätze waren rar, und manch ein Automobilist suchte vergeblich in den engen Sträßchen der Altstadt nach einer Parkmöglichkeit.

Die weiteste Anfahrt hatten die Feuerwehrleute aus Luxemburg

Während auf der Showbühne die letzten Vorbereitungen für den Fassanstich durch Bürgermeister Thomas Winterhalter getroffen wurden, machte sich die erste Schicht derjenigen ans Werk, die sich für die zwei Festtage in ihren Vereinen für den Standdienst gemeldet hatten. Die Bierbänke auf dem Marktplatz waren im Nu besetzt. Die Freiwillige Feuerwehr Steinheim feiert in diesem Jahr ihr 150-jähriges Bestehen und hatte dafür befreundete Mitglieder aller Feuerwehren aus Orten namens Steinheim in ganz Deutschland eingeladen. „Die weiteste Anfahrt hatten sicher die Feuerwehrleute aus Luxemburg“, erklärte Thomas Winterhalter. Das dortige Steinheim heißt auf Luxemburgisch Steenem und liegt an der Grenze zu Deutschland. Man musste schon sehr die Ohren spitzen, um das Luxemburgisch der Gäste von dort zu verstehen. Außer Steinheim im Kreis Höxter in Nordrhein-Westfalen sind alle anderen Ortsteile von größeren Gemeinden: Dillingen an der Donau, Hungen, Hanau, Memmingen und Neu-Ulm. Thomas Winterhalter konnte sich seinerseits über zahlreichen Besuch von Kollegen freuen. „Wir sind fast beschlussfähig für die Bürgermeister-Runde“, scherzte er, bevor er mit einem gekonnt platzierten Schlag das Bierfass anstach.

Gemeinsam „Preußens Gloria“ gespielt

Die Musikkapellen auf dem Marktplatz sorgten für farbliche und musikalische Glanzlichter. Der Musikverein Stadtkapelle Steinheim hatte Instrumentalistinnen und Instrumentalisten der befreundeten oberbayerischen Musikkapelle Bad Feilnbach zu Gast. Deren Frauen spielen in schwarzen Dirndln mit weißer Bluse und glänzender rot-weiß-grüner Schürze, die Männer zünftig in gelb-golden bestickten Lederhosen und grünem Wams. Die Freiwillige Feuerwehr Steinheim hat als Besonderheit einen Spielmanns- und Fanfarenzug mit speziellen Instrumenten wie der Piccoloflöte ohne Klappen. Deren Spieler sorgten mit ihren hellen Tönen für den Gegensatz zum sonoren Sound der Mannen an der Tuba. Zusammen mit den beiden Kapellen erfreuten sie ihre vielen Zuhörer beim gemeinsam vorgetragenen Marsch „Preußens Gloria“ unter der Leitung von Tobias Haueise mit einheitlichem Sound und Temperament.

Das Highlight am Sonntag war der gemeinsame Fahnenmarsch aller Steinheimer Feuerwehren zum Marktplatz und der Zeitstrahl mit historischen Feuerwehrfahrzeugen auf der Marktstraße.