Die A 8 beim Echterdinger Ei war am Donnerstag ein Trümmerfeld. Foto: Peter-Michael Petsch

Auch die anderen beiden Spuren sind durch das Feuer beschädigt – Regierungspräsidium rechnet mit rund 400.000 Euro Schaden.

Stuttgart - Die Autofahrer, die in der kommenden Woche auf der A 8 in Fahrtrichtung Karlsruhe unterwegs sind, müssen beim Echterdinger Ei mit weiteren Behinderungen durch eine Nachtbaustelle rechnen. Nach dem Lkw-Auffahrunfall, bei dem ein Fahrer starb, müssen nun auch die Mittel- und die Überholspur repariert werden.

Am Donnerstagvormittag war nahe des Flughafens ein 46-jähriger Lastwagenfahrer auf der rechten Spur in den stockenden Verkehr gerast. Sein Fahrzeug fing Feuer, kurze Zeit später geriet auch der Anhänger des Lkws vor ihm in Brand. Der 46-Jährige starb in den Flammen. Die Fahrbahn der rechten Spur war wegen Fahrbahnarbeiten bis zum Freitagabend gesperrt. „Leider haben wir festgestellt, dass auch die beiden anderen Fahrbahnen in Mitleidenschaft gezogen wurden“, sagte Clemens Homoth-Kuhs, Pressereferent des Regierungspräsidiums (RP). Wann genau die Nachtbaustelle eingerichtet wird, ist noch nicht bekannt.

„Wir gehen von einem normalen Auffahrunfall aus“

Auch die Schadenssumme ist höher als bisher angenommen. Die Sanierung der rechten Fahrbahn wird rund 200.000 Euro kosten. Dazu kommt die Sanierung der anderen beiden Spuren, die zwischen 50.000 und 100.000 Euro kosten wird. Außerdem floss der ausgelaufene Diesel in ein Rückhaltebecken, das jetzt gereinigt werden muss. „Wir rechnen mit 400.000 Euro“, so der RP-Sprecher.

Wie genau es zu dem Unfall kam, das ermitteln derzeit Sachverständige der Polizei. „Wir gehen von einem normalen Auffahrunfall aus“, sagte Polizeisprecher Frank Natterer. Es werde noch mehrere Wochen dauern, bis ein Ergebnis vorliege. Zu schnell sei der Fahrer nach derzeitigem Kenntnisstand nicht unterwegs gewesen. Die elektronischen Schilderbrücken, die den Verkehr auf der A 8 automatisch regeln, hatten Tempo 60 angezeigt.

Die Polizei ermittelt nun, ob ein technischer Defekt am Fahrzeug oder mangelnde Aufmerksamkeit des Fahrers Grund für den Unfall war. Dass es einen Defekt an den Schilderbrücken gegeben haben soll, schließt Roland Bettermann, Sachgebietsleiter für Streckenbeeinflussung bei der Landesstelle für Straßentechnik, aus. „Da einige Kilometer nach dem Echterdinger Ei die Baustelle auf der A 8 beginnt, ist die Geschwindigkeit hier grundsätzlich auf 120 begrenzt“, sagt er. Tempo 60 sei bei stockendem Verkehr angemessen. „Wir können die Geschwindigkeit in so einer Situation nicht jedes Mal auf 40 drosseln. Sonst hätten wir ja nur noch Stau“, sagt Homoth-Kuhs. Unfälle wie der am Donnerstag ließen sich leider trotz modernster Technik nicht verhindern.