Feuchtfröhliche Angelegenheit: Die Butten-Olympiade Foto: Werner Kuhnle

Das Weinbergfest in Beilstein ist beliebt und ein Höhepunkt im Festkalender der Kommune.

Eigentlich hätte es das 50. Weinbergfest seit seinem Gründungsjahr 1973 sein können, wäre da nicht die Unterbrechung der Pandemie gewesen. So ist es wieder ein weit über die Grenzen des Bottwartals hinaus bekanntes und beliebtes Fest geworden, umrahmt von der malerischer Kulisse von Burg und Weinbergen.

Die Stadtkapelle eröffnet den Reigen

Den Besuchern wird von Freitagabend bis Montag ein abwechslungsreiches Programm geboten. Die Stadtkapelle Beilstein eröffnet traditionell den musikalischen Reigen nach einer Einlage der Kinder aus den Kitas. Später hat das die Band Evermind den weiteren Abend musikalisch gestaltet.

Zwei ältere Pärchen aus Großbottwar und Gronau strömen gegen 22 Uhr Richtung Ausgang, denn jetzt würde es Zeit für den Schichtwechsel, wie sie den Rückzug der älteren Besucher bezeichnen. Und ab da steht das Fest ganz im Zeichen der jüngeren Generation, die dieses Fest fest im Terminkalender hat und Freunde trifft.

Am Samstag lassen sich für den, der wer will und kann, 70 Beilsteiner Weinsorten wandernd erproben. Am Abend spielt das Accoustic Swing Duo und die Band My Generation. Der Sonntag gehört traditionell der Unterländer Buttenolympiade. Hier gilt es, so viel Wasser so schnell wie möglich ins Ziel zu bringen. Darin misst sich auch am Montag der Buttenträgernachwuchs.

Neben Politvertretern haben gleich zwei Weinprinzessinnen ihr Stelldichein gegeben. Die jüngst erst frisch gekürte Beilsteiner Weinprinzessin Zoe I. fand ihren ersten großen Festeinsatz ganz schön aufregend und freute sich über die Unterstützung der Württemberger Weinprinzessin Birthe Meseke an diesem Abend.

Die Gäste mit der vermutlich weitesten Anreise waren die französischen Freunde aus der 600 Kilometer entfernten Beilsteiner Partnerstadt Pontault-Combault, 30 Kilometer vor den Toren der französischen Hauptstadt, im Pariser Becken gelegen. Gleich 14 Vertreter hat die Partnerstadt entsandt. Lisa Perrier und Winfried Hulde haben sich damit als Comité de Jumelage und Partnerschaftsvertreter gleich für das 40-jährige Jubiläum der Städteverbindung im Jahr 2024 warm gelaufen. Vor dem Stand mit ihren französischen Crêpes haben sich lange Schlangen gebildet, denn viele wollten ein Stück französischer Esskultur kosten.

Bürgermeisterin Barbara Schönfeld rechnet wieder mit rund 20 000 Gästen wie im Vorjahr, die das beliebte Fest besuchen würden. Zwei junge Besucherinnen bestätigen das. „Wir sind mal wieder als Freundinnen gemeinsam unterwegs und genießen unseren Abend in den Weinbergen“, sagen Anja und Bettina aus Gronau und Oberstenfeld über ihren Besuch.

Feuerwerk trotz Waldbrandgefahr

Einer der Attraktionen in mehrerlei Hinsicht ist das traditionelle Feuerwerk am Sonntagabend. Doch was viele Zuschauer erfreut, hat fast im Vorfeld schon wieder fast rituell für Aufregung gesorgt. Kritiker haben sich um die erhöhte Waldbrandgefahr gesorgt, die durch den Funkenflug der Böller ausgehen könnte. Simon Gemmrich konnte das gleich in zwei Funktionen entkräften: einerseits hat er als Jungwinzer eigene Weinberge angrenzend, andererseits ist er als stellvertretender Feuerwehrkommandant der Freiwilligen Feuerwehr oberster Brandhüter. „Wir sind als Feuerwehr direkt vor Ort und haben damit nicht einmal Anfahrtswege“, sagt er zu den Bedenken. Obendrein ließ der Regen am Freitagnachmittag die Sorge und Argumente der Kritiker des Feuerwerks sprichwörtlich ins Wasser fallen.