Die Einsatzkräfte müssen möglichst schnell vor Ort sein. Der Standort in Steinheim soll seinen Teil dazu beitragen und die Situation verbessern. Foto: dpa

Der Bauantrag für eine DRK-Rettungswache am Bahnhöfle in Steinheim ist genehmigt. Im Frühjahr 2018 könnte sie eröffnen.

Steinheim - Das Deutsche Rote Kreuz wird in Steinheim mit offenen Armen empfangen. Das hat die Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik am Dienstagabend eindrucksvoll unterstrichen. Einstimmig segnete das Gremium den Bauantrag für eine Rettungswache am alten Bahnhöfle ab. Die Nutzungsdauer soll zunächst zwei Jahre betragen. Diese Befristung hängt damit zusammen, dass es sich um eine provisorische Lösung handelt. Deshalb sind die beiden angedachten Garagen auf dem Gelände auch als Fahrzeugboxen konzipiert. Die Wache selbst sei zudem in Form einer Leichtbauhalle geplant, erläuterte der Bürgermeister Thomas Winterhalter. „Die Suche nach einem massiven, festen Standort geht aber weiter“, erklärte der Rathauschef.

Für Rainer Breimaier von den Grünen ist es aber kein Beinbruch, dass das DRK zunächst mit einer Übergangslösung operiert. „Das ist ein Einstieg“, sagte er und erinnerte daran, dass das Bottwartal bei der Einhaltung der Hilfsfristen mit am schlechtesten im Landkreis Ludwigsburg abschneide. „Je näher wir also ans obere Bottwartal rankommen, umso besser“, betonte Rainer Breimaier. Der Standort sei vielleicht nicht ideal, es handele sich aber um einen ersten Schritt.

Hanns Daunquart von der CDU kann sich ebenfalls mit dem Areal am Bahnhöfle als Dependance des DRK anfreunden. „Der Standort ist sehr gut und zentral und gut anzufahren“, meinte er. Sein Fraktionskollege Horst Trautwein von der CDU erkundigte sich danach, ob die Rettungswache dort womöglich auch drei oder vier Jahre ihre Zelte aufschlagen könnte. „Das wäre nicht zu wünschen, schön ist es nicht. Da muss man nicht drumrumreden“, erwiderte Thomas Winterhalter. Aber natürlich verbessere sich die Notfallversorgung dadurch, hatte auch er die kürzeren Strecken und damit schnelleren Ankunftszeiten im Blick.

Regina Traub von der SPD war ebenfalls mit den Planungen einverstanden, hakte jedoch nach, ob dadurch öffentliche Stellplätze wegfallen. Das sei tatsächlich so, bestätigte Thomas Winterhalter. Inklusive der zwei Fahrzeugboxen sind fünf weitere Stellplätze für die Rettungswache reserviert, die auf der eingeschotterten Fläche neben dem Bahnhöfle entstehen soll. Der Rathauschef machte auch keinen Hehl daraus, dass Parkraum in diesem Areal ein knappes Gut sei. „Wir haben aber probiert, es so kompakt wie möglich zu halten“, versicherte er. Der Bauamtsleiter Frank Fussenegger hatte darüber hinaus schon zuvor darauf aufmerksam gemacht, dass die Wache an der Stelle nicht für die Ewigkeit konzipiert ist. „Alles kann nach zwei Jahren wieder abgebaut werden“, betonte er.

Zunächst muss das Projekt aber verwirklicht werden. Und das ist noch nicht hundertprozentig in trockenen Tüchern, wie Manfred Hormann, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands Ludwigsburg, auf Nachfrage erläutert. „Die Kostenträger müssen da mitgehen“, erklärt er. Folglich werde es nun darum gehen, dass die Krankenkassen einen entsprechenden Antrag auch bewilligen. Wenn das der Fall ist und alles glattläuft, könne die Rettungswache zum 1. April oder 1. Mai ihren Betrieb aufnehmen. Wobei man sich dann auch noch um das Personal für den Standort kümmern müsse. Zwei bis vier Mitarbeiter seien immer vor Ort, sagt Manfred Hormann.