Auf dem Friedhof in Kleinbottwar stehen Veränderungen an. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Planungen für Urnenstelenanlage und Röhrengräberfeld in Kleinbottwar sind vorgestellt worden.

Steinheim-Kleinbottwar - In Steinheim können Verstorbene bereits in Urnenröhrengräbern beigesetzt werden. Und das Angebot werde auch sehr gut angenommen, betonte der stellvertretende Bauamtsleiter Michael Knöpfle am Dienstagabend im Ausschuss für Technik und Umwelt. In Kleinbottwar hat man diese Bestattungsform dagegen bislang nicht im Portfolio. Doch das wird sich nun ändern. Der Ausschuss gab einmütig grünes Licht dafür, ein Urnenröhrengrabfeld auf dem Friedhof im Stadtteil anlegen zu lassen. Außerdem war das Gremium geschlossen damit einverstanden, eine weitere Anlage mit Urnenstelen zu schaffen. Völlig geräuschlos verlief der Tagesordnungspunkt dennoch nicht. Zwei Räte äußerten Bedenken wegen einer Skulptur, die der Ortschaftsrat für das neue Urnenröhrengrabfeld vorgesehen hat.

Das Kunstwerk will man im Mittelpunkt eines Halbkreises aufstellen, von dem aus die Urnen strahlenförmig eingelassen werden. „Dafür gibt es auch schon erste Vorschläge von einem Künstler, der auch den Steppi kreiert hat“, erklärte Klemens Weller von den Freien Wählern, der damit auf Heinz Deuble anspielte. Regina Traub von der SPD zeigte sich jedoch skeptisch. „Die Skulptur sehe ich an der Stelle ein bisschen kritisch“, sagte sie. Das Kunstwerk könne direkt an der Mauer keine Wirkung entfalten. Davon abgesehen seien solche Objekte immer auch Geschmackssache. Regina Traub plädierte deshalb dafür, eher einen Baum zu setzen.

Ähnlich schätzte Rainer Breimaier von den Grünen das Ganze ein. „Ich habe auch ein Problem mit der Skulptur“, stellte er fest. „Man kann gut oder schlecht damit liegen. Das ist eine sehr individuelle Geschichte“, gab er zu bedenken. Er könne sich auch nicht vorstellen, eine Lösung zu finden, die für alle passt. „Man muss damit sehr vorsichtig umgehen. Das ist ein sehr empfindlicher Bereich, wenn es um die Betrachtung von Vergänglichkeit geht“, betonte Rainer Breimaier.

Der Ortsvorsteher Manfred Waters hob daraufhin hervor, dass sich der Ortschaftsrat sehr wohl bewusst sei, wie sensibel das Thema ist. „Sie können gewiss sein, dass wir da nicht irgendetwas hinstellen“, versicherte er. Jürgen Weis von der CDU bat darüber hinaus darum, ein Grundvertrauen in das Kunstverständnis der Handelnden und deren Feinfühligkeit zu setzen. Aber eventuell könne man die Skulptur ja etwas von der Mauer abrücken, damit sie besser zur Geltung kommt.

Letztendlich wurde in Sachen Skulptur keine Entscheidung getroffen. Der Erste Beigeordnete Norbert Gundelsweiler erklärte, dass die Runde nur ein Häkchen hinter die Planungen an sich machen müsse. Die konkreten Vorstellungen zur Skulptur selbst würden dann im Ortschaftsrat präsentiert und später im Ausschuss.

Damit konnten alle Räte gut leben – genauso wie mit den Planungen des Landschaftsarchitekten Jochen Roos aus Backnang. Demnach sollen 44 Bestattungsmöglichkeiten in Urnenröhrengräben angeboten werden. Dazu kommen sieben neue Urnenstelen mit je vier Kammern. Um die beiden neuen, rund 30 Zentimeter über dem Niveau des angrenzenden Weges liegenden Grabfelder vernünftig erreichen zu können, werden Teile der Umfassungssteine ausgebaut. In die Lücken sollen jeweils eine Rampe und zwei Treppenstufen eingelassen werden. „Wir gehen davon aus, dass die Umsetzung dieses Jahr nach den Haushaltsberatungen erfolgt“, sagt Manfred Waters auf Nachfrage.