Im August 2010 hat Roland Heck an der A 81 protestiert. Foto: Archiv (Sandra Brock)

Ein Erdwall könnte den Teilort Höpfigheim beruhigen. Ob der Plan umgesetzt werden kann, ist offen.

Steinheim-Höpfigheim - Das Thema Lärmschutz bewegt die Gemüter in Höpfigheim. „Der zunehmende Verkehr auf der A 81 ist fast überall in Höpfigheim zu hören und eine große Belastung für die Bürger“, bestätigt der Ortsvorsteher Roland Heck. Besonders, seit das Regierungspräsidium im Jahr 2009 Bäume und Sträucher an der Autobahn ohne Wissen der Stadt Steinheim abholzen ließ, ist die A 81 für die Höpfigheimer „auf Augenhöhe“, wie es Heck ausdrückt. „Das subjektive Lärmempfinden verstärkt sich drastisch, wenn man die Lärmquelle sehen kann.“

Ähnlich argumentiert der Steinheimer Bürgermeister Thomas Rosner. Inzwischen sei an der Autobahn schon wieder viel Gehölz nachgewachsen. „ Fachleute sagen mir aber, dass Pflanzenbewuchs eher eine Frage der Optik sei – einen wirklichen Lärmschutz gibt es dadurch nicht.“

Deshalb sei man in der Steinheimer Verwaltung dabei, sich um eine effektivere Lösung zu bemühen, so Rosner auf Nachfrage. „Dies könnte ein Erdwall sein, der die A 81 um etwa drei bis vier Meter Höhe überragt.“ Ein solcher Wall wäre natürlich ein sehr großes Bauwerk, räumt der Bürgermeister ein. „Das Material dafür könnte man mit Sicherheit aus Erdaushub von Baustellen bekommen und durch die Gebühren das Bauwerk teilweise sogar finanzieren.“

Zuvor, so Rosner, „gibt es aber viele Fragen zu klären, bevor wir dieses Thema dem Gemeinderat zur Beratung vorlegen können“. Abgesehen von den notwendigen Grundstückskäufen wären da beispielsweise die Auswirkungen auf die Umwelt, etwa auf geschützte Tierarten oder auf die Luftzufuhr zu prüfen.

„Es wurde deshalb beschlossen, zunächst eine schalltechnische Untersuchung an eine Fachfirma zu vergeben. Den Auftrag habe ich bereits unterschrieben“, informiert der Steinheimer Bürgermeister und fügt an: „Sofern diese Untersuchungen zeigen sollten, dass solch ein Erdwall Lärmschutz für Höpfigheim bewirken könnte und dieser auch genehmigungsfähig wäre, werden die Untersuchungsergebnisse dann im Gemeinderat präsentiert.“

Auch in Höpfigheim war das Thema stets auf der Agenda. Es hat Protestaktionen und Diskussionen gegeben. Mögliche Vorschläge und Maßnahmen seien auch im Ortschaftsrat beraten worden, so Roland Heck. „Allerdings in nicht-öffentlicher Sitzung“, wie er betont. Der Höpfigheimer Ortsvorsteher befürchtet jetzt, dass die Infos aus dem Steinheimer Rathaus über einen möglichen Lärmschutz für Höpfigheim Erwartungen bei den Bürgern wecke. „Beim momentanen Stand der Pläne kann nicht gesagt werden, ob sich diese umsetzen lassen.“

Das Landratsamt in Ludwigsburg ist noch nicht in die Planungen involviert“, erklärt die Pressesprecherin Annegret Kornmann. Was daran liegt, dass es bislang auch keinen Antrag gibt.„Es gab lediglich ein erstes unverbindliches Gespräch mit einem Vertreter des Fachbereichs Umwelt, um grundsätzlich über die verschiedenen Optionen zu sprechen.“

Wenn die Kommune mit ihren Planungen weiter sei, und zum weiteren Vorgehen einen Beschluss im Gemeinderat gefasst habe, so Annegret Kornmann, gelte es in einem nächsten Schritt Fragen im Hinblick auf Flächenbedarf, Vorranggebiete und gegebenenfalls klimatische Auswirkungen zu klären. Bei Letzterem gehe es darum, wie hoch der Lärmschutzwall letztlich werde. „Außerdem müssen verschiedene Interessen abgestimmt werden – wie beispielsweise Grundstücksverkäufe oder Vereinbarkeit mit Vorranggebieten und mehr.“