Sekt, Secco oder alkoholfrei? Getrunken wird, was schmeckt. Foto: dpa/Peter Endig

Sekt und Secco darf zu Silvester nicht fehlen. Die lokalen Anbieter haben eine große Auswahl – inzwischen werden auch alkoholfreie Alternativen angeboten.

Marbach/Bottwartal - The same procedure as every year: Sekt und Silvester gehören zusammen. Drei Gläschen Blubberwasser trinkt der Deutsche durchschnittlich zum Jahreswechsel – sagt das Internet. Das dürfte in der Region Marbach und Bottwartal nicht anders sein. Zumal die hiesigen Weinmacher eine hübsche Auswahl an prickelnden Tröpfchen bieten, die zu Silvester ins Glas kommen können.

Und die Kunden machen vom Angebot rege Gebrauch. „Derzeit laufen bei uns alle prickelnden Getränke besonders gut“, sagt etwa Saskia Wörthwein-Marcelissen von den Bottwartaler Winzern in Großbottwar.
Sie erklärt auch gleich den Unterschied zwischen Sekt und Secco: Letzterer ist schlicht ein Wein, dem Kohlensäure zugesetzt wird, der Sekt selbst gärt noch in der dickwandigen Flasche. Die Unterschiede zwischen Sekt und Secco liegen beim Druck in der Flasche, bei der Größe der Perlen und – klar – bei Preis und Geschmack. Wobei Letzterer ja bekanntlich Geschmackssache ist.

Die Bottwartaler Winzer bieten ihren Secco in weiß und rosé an, „ein schönes Getränk, sehr fruchtig“, sagt Saskia Wörthwein-Marcelissen. Festlicher – allein schon wegen des Korkens – findet sie persönlich die drei Winzersekte, die von halbtrocken bis brut alle Geschmacksrichtungen abdecken. „Ich trinke am liebsten Sekt brut“, sagt sie. Also den ganz trockenen. Das sei auch bei der Silvestergesellschaft kein Problem, auch wenn es manche gerne etwas lieblicher mögen. Ein Schlückchen Johannisbeerlikör oder -sirup oder aber Traubensaft lösen das Problem. Und wer an Silvester lieber keinen Alkohol trinken möchte, der kriegt bei den Bottwartaler Winzern „Mit Ohne“ ins Glas, ein Sekt der aus entalkoholisiertem Wein hergestellt ist.

Einen solchen haben auch die Marbacher Weingärtner
seit diesem Jahr im Angebot. „Wir haben lange, fast zwei Jahre, herumprobiert, und jetzt mit unserem ,Fätz‘ eine gute alkoholfreie Alternative zum Sekt gefunden“, erklärt Matthias Hammer, der Chef der WG Marbach. Er findet, dass der „Fätz“ näher dran ist am Original als ein kohlesäurehaltiger Traubensaft. „Eine gute Sache.“

Bei Familie Hammer wird an Silvester mit einem Secco blanc angestoßen – einer von vielen verschiedenen im Angebot der Weingärtner. Doch nach dem Feuerwerk-Gucken gibt es etwas anderes, räumt der bekennende Glühwein-Fan ein. „Wenn man eine Weile draußen steht, passt Glühwein wunderbar.“

Die Weingärtner Marbach bieten daher seit ein paar Jahren ihr Glühwein-Paket an. Es besteht aus einer Literflasche Spätburgunder und einem viertel Liter Glühweinsud. Die flüssige Gewürzzugabe wurde dieses Jahr im Hause Hammer gekocht. Gleichzeitig in acht Töpfen brodelten unter anderem Orangen- und Zitronensaft mit ganz vielen Zimtstangen und noch einigem mehr. „Der Charme an der Sache ist, dass die Leute wirklich sehen, was im Glühwein drin ist“, so Matthias Hammer. „Und wer möchte, kann auch einen anderen Wein als einen Spätburgunder wählen.“

Bei den Lauffener Weingärtnern, zu denen auch der Mundelsheimer Käsbergkeller
gehört, sind auf Silvester hin der Sauvignon Blanc Sekt brut und der Secco bianco „der Renner“, sagt Verkaufsleiterin Sonja Schult auf Nachfrage. „Extravaganter ist noch unser ,Bunter Hund‘, ein Muskateller-Himbeer-Likör.“ Wer damit seinen Sekt oder Secco „aufpimpe und noch ein paar gefrorene Himbeeren ins Glas gebe, hat mal was ganz anderes“. Eine Alternative für „Schwangere, Autofahrer und alle anderen, die keinen Alkohol trinken möchten“, haben die Weingärtner aus Mundelsheim und Lauffen auch: den Prisecco, verschiedene prickelnde Traubensäfte mit Gewürzen, Blüten, Kräutern und mehr . . ..