Am Mittwochabend haben Einsatzkräfte der Polizei und des SEK ein Wohnhaus in Rielingshausen gestürmt. Foto: ks-images.de

Ein Sondereinsatzkommando der Polizei hat am Mittwochabend ein Haus gestürmt.

Rielingshausen - Schreck in der Abendstunde für die Bewohner der Rielingshäuser Kindergartenstraße: Ein maskiertes Sondereinsatzkommando der Polizei hat sich am Mittwoch gegen 20 Uhr unter Einsatz einer Ramme  gewaltsam Zutritt zum Wohnhaus einer Familie verschafft.

Dumpfe, metallische Schläge seien ertönt, gefolgt von lauten Schreien, die durch die Nachbarschaft hallten, so ein Beobachter. Alles sei blitzschnell gegangen, beschreibt er den Einsatz, der mitten im sonst so friedlichen Teilort  in der Nähe in der Nähe eines Kindergartens stattgefunden hat.

Nachdem das SEK die Eingangstür aufgebrochen hatte,  fuhren mehrere Zivilfahrzeuge der Kriminalpolizei vor. Die Beamten durchsuchten das Haus. Dabei fanden sie eine scharfe Pistole, wie die Polizei am Donnerstagvormittag bekannt gab. Die Waffe war schussfähig und nicht ordnungsgemäß in einem Waffenschrank aufbewahrt, aber nicht geladen. Der Eigentümer der Pistole habe keine Waffenbesitzkarte, die Waffe sei daher illegal.

Der Hinweis auf verbotenen Waffenbesitz sei auch der Grund für den Einsatz gewesen, sagte Polizeisprecher Peter Widenhorn auf Anfrage dieser Zeitung. Und auch wenn das Aufbrechen einer Türe mit einer Ramme für Außenstehende sicher sehr spektakulär wirke, sei diese Vorgehensweise in Polizeikreisen durchaus üblich: „Wenn es Hinweise darauf gibt, dass jemand illegal im Besitz einer Waffe ist, muss die Gefährdung der Einsatzkräfte minimiert werden“, betonte Widenhorn.

Man könne bei einem solchen Verdacht nicht einfach mit einem Durchsuchungsbefehl an der Haustür klingeln, erklärte der Polizeisprecher weiter. „In solchen Fällen kann man nie wissen, wie jemand reagiert, wenn plötzlich die Polizei vor der Tür steht.“Der Einsatz war gegen 22 Uhr beendet.

Der Besitzer der illegalen Waffe sei nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen auf freiem Fuß geblieben, teilt die Polizei weiter mit.

Im Rest von Rielingshausen ist der SEK-Einsatz aber offenbar kein Thema. Der Ortsvorsteher Jens Knittel sagt, er habe davon erst am Donnerstagmorgen aus der Marbacher Zeitung erfahren. „Weder bei mir persönlich noch in der Verwaltungsstelle hat es deshalb Anfragen gegeben“, erklärte er.