Es gibt unterschiedliche Wege, um die Hygienevorschriften umzusetzen. Foto: dpa/Frank Molter

Neue Handtuchspender sollen Marbacher Grundschüler vor Corona schützen. Doch die Kids denken nicht immer an die korrekte Handhabung.

Marbach - Gerade in Coronazeiten wird immer wieder gepredigt, wie wichtig es ist, auf Hygiene zu achten. Umso mehr wunderte sich Ute Rößner von der SPD über einen Fall, der ihr aus der Marbacher Grundschule zugetragen worden sei, wie sie am Donnerstagnachmittag im Verwaltungsausschuss berichtete. Demnach müssten verschiedene Kinder dasselbe Handtuch benutzen, um sich abzutrocknen, weil die Stadt keine neuen zur Verfügung stelle. „Das ist für mich ein Unding, das kann so nicht sein“, sagte Rößner in Richtung der Verwaltungsriege.

Die Erste Beigeordnete Franziska Wunschik stellte daraufhin klar, dass an der Grundschule wegen der Pandemie gar keine einzelnen Frottee-Handtücher mehr verwendet würden. Sie erinnerte daran, dass man bei allen Schulen und Kitas auf ein coronakonformes System umgestellt und extra Spender mit zwei getrennten Kammern angeschafft habe, die den Vorschriften entsprechen – sodass die Mädchen und Jungs eigentlich immer auf ein unbenutztes Tuch zurückgreifen können müssten. Das Problem könne dann eher sein, dass die Kleinen nicht so an den Stoffen in den Apparaturen ziehen, dass der benutzte Teil aufgerollt wird und sie ein frisches Tuch vor sich haben. „Aber da muss ich daran appellieren, dass das noch mal geübt wird. Ich glaube, das können auch die Grundschüler“, sagte Wunschik. In den Kindergärten funktioniere es schließlich auch. Der Bürgermeister Jan Trost ergänzte, dass die Kinder natürlich entsprechend mit dem System vertraut gemacht werden müssten.

Nicole Kossira, die Leiterin der Marbacher Grundschule, versichert, dass das selbstverständlich geschehen sei. Sie macht aber auch deutlich, dass Theorie und Praxis zwei paar Stiefel sind. Wie das bei jüngeren Kindern eben so sei, würden die Mädchen und Jungs in ihrer Sprunghaftigkeit nicht immer an die korrekte Handhabung der Apparaturen denken. Und die Lehrer könnten nicht jederzeit kontrollieren, wie und wo sich die Kinder die Hände waschen. Die Schwierigkeit sei, dass die Geräte die Stoffe nicht automatisch nach der Benutzung einziehen, sondern man daran zupfen müsse – woran die Schüler dann nicht immer dächten. „Die Bedienung ist ein bisschen problematisch. Das haben wir gegenüber der Stadt auch so kommuniziert“, erklärt Nicole Kossira. Mit Achtklässlern klappe das vielleicht reibungslos, bei Grundschülern habe sie allerdings Bedenken, dass die korrekte Handhabung der Apparate konsequent umgesetzt wird, erklärt die Rektorin, die zudem berichtet, dass das Thema im Rathaus auf ihren Hinweis hin nochmals erörtert worden sei. Doch aus den Amtsstuben man habe die abschließende Antwort erhalten, dass alles so bleiben soll, wie es ist. Als Ergänzung habe die Schule aber inzwischen Schilder für die Waschbecken erhalten, auf denen erläutert wird, wie die Handtuch-Geräte funktionieren.