Am Ostersamstag hatten Anhänger der Querdenker-Bewegung in Stuttgart demonstriert – das hätte nicht genehmigt werden dürfen, sagen Remsecker Eltern. Foto: dpa/Christoph Schmidt

Die Osterdemo hätte nicht genehmigt werden dürfen, sagen Remsecker Mütter und Väter.

Remseck am Neckar - Post aus Remseck wird der Stuttgarter Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) nicht ganz so häufig bekommen. Das Schreiben, das jetzt im Rathaus eingetroffen ist, dürfte ihn und Ordnungsbürgermeister Clemens Maier zudem wenig erfreuen. Die Gesamtelternbeiräte aus Remseck und Filderstadt werfen die beiden Amtsträgern vor, mit der Genehmigung der Querdenker-Demonstration am Ostersamstag dazu beigetragen zu haben, dass die Inzidenzwerte wieder in die Höhe schnellen. „Sie haben das Grundrecht auf Meinungsfreiheit und das Demonstrationsrecht hochgehalten. Aber was ist mit anderen Grundrechten, die damit in Konflikt stehen?“, fragen Urte Weinfurter und Marcus Kaempffer für den Gesamtelternbeirat Remseck.

So gebe es ein Grundrecht auf Bildung. Kinder könnten aber seit Monaten schon nicht mehr zur Schule gehen. Der nun schon lang währende Lockdown führe auch zu stärkeren psychischen Belastungen bei den Kindern. „Warum gilt die Meinungsfreiheit mehr als das Recht auf eine gute Gesundheitsversorgung, zu der auch die Prävention gehört?“ Die Eltern stoßen sich auch daran, dass bei der Demonstration Tausende von Menschen ohne Masken und Abstand beieinander stehen durften, Schüler aber vom Unterricht ausgeschlossen und nach Hause geschickt würden, wenn sie die Regeln missachteten. Das sei eine Ungleichbehandlung, kritisieren die Mütter und Väter.

Die Eltern erwarteten ein „vernünftiges, wissenschaftsbasiertes und konsequentes Handeln im Sinne der Grundrechte aller Menschen aus Stuttgart und der Region“. Weiter heißt es in dem Schreiben: „Dass Sie dieser Aufgabe in den vergangenen Tagen nicht gewachsen waren, lässt uns Eltern wütend und hilflos zurück.“ Die Beiräte fordern, dass alle Ordnungswidrigkeiten und Straftaten geahndet werden.