Felix Heim (rechts) und der SGV Freiberg legten einen guten Start hin. Nur zu einem Treffer reichte es nicht. Foto:/eter Mann

Der SGV Freiberg präsentiert sich zum Regionalliga-Auftakt beim 0:0 gegen Eintracht Frankfurt II defensiv stabil. Im Angriff fehlen noch Effizienz und Kreativität.

Für einen Torwart gibt es wohl kaum einen traurigeren Ort als die Ersatzbank. Und eine Erlösung gibt es nur dann, wenn sich die Nummer eins auf dem Feld während der Partie verletzt. Für Eric Gründermann gab es in der vergangenen Saison viele traurige Momente, denn der Keeper kam in de Regionalliga Nord beim Drittligaaufsteiger VfB Lübeck nur auf drei Einsätze. Kein Wunder, dass der 24-Jährige auf dem Wasen beim SGV Freiberg angeheuert hat.

Es könnte eine schöne Geschichte für ihn und den Verein werden, denn beim Auftakt in der Regionalliga Südwest beim 0:0 gegen die U 21 der Frankfurter Eintracht hielt der Keeper mit zwei glänzenden Paraden in der Schlussphase den Punkt fest. „Wir haben ihn als Nummer 1 geholt, und er hat uns heute gut getan“, sagt Freibergs Trainer Roland Seitz. Einmal parierte Gründermann mit dem Fuß gegen den Frankfurter Ignacio Ferri Julia, einmal war es die Hand, die gegen Daniel Starodid rettete. Kein Wunder, dass sich nach dem Schlusspfiff die Mitspieler um ihren Torwart versammelten und es diverse Schulterklopfer gab. „Es freut mich, dass ich das Vertrauen zurückgeben konnte, aber es spricht für die gesamte Defensive, dass wir zu Null gespielt haben“, sagt Gründermann. Der gebürtige Magdeburger hat aber nicht nur das eigene Spiel im Visier – er hat vom Tor auch einen guten Überblick, über die gesamte Entwicklung auf dem Platz. „Vorne müssen wir noch effektiver und kreativer werden“, sagt der Keeper.

Beste Chance beflügelt SGV nicht

Zur gleichen Einschätzung kommt auch Roland Seitz, der acht Neuzugänge die Partie gegen Eintrachts Reserve schickte. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, aber den verdammten letzten Pass haben wir zu oft nicht hinbekommen“, sagt der Coach. Schon in den Testspielen zeigte sich das mangelnde Kreieren von Torabschlüssen als Manko der Freiberger.

Manchmal reicht ja eine dicke Möglichkeit aus. Die eröffnete sich dem Freiberger Felix Heim kurz nach Wiederanpfiff, als er sich elegant in den Strafraum spielte, dann aber zu überhastet abschloss. „Das hat er erst super gemacht, aber den muss er dann auch machen“, sagte Seitz. Denn statt zu beflügeln hemmte diese verpasste Chance sein Ensemble. „Danach haben wir quasi nur noch verteidigt“, so der Trainer.

Am Mittwoch nächster Auftritt im Pokal

Zwei Minuten nach der Möglichkeit kamen die Frankfurter zu ihrer ersten gefährlichen Aktion durch Noel Fukka, der verzog und kurze Zeit später auch noch den Pfosten traf. „Wir hatten insgesamt vier Hochkaräter. Deshalb sind wir schon ein wenig enttäusche“, sagte Frankfurts Coach Kristjan Glibo, der jedoch mit dem Auftritt seines Teams in der ersten Hälfte nicht zufrieden war. Zu fahrig sei seine Mannschaft da gewesen. So wurden die ersten 45 Minuten ein Spiel auf Augenhöhe für die SGV Freiberg – allerdings ohne packende Torraumszenen. Der zweite Durchgang war für die 650 Zuschauer deutlich unterhaltsamer – vor allem für die mitgereisten Eintracht Fans. Roland Seitz will die Partie jetzt in Ruhe analysieren. Schon am Mittwoch hat seine Mannschaft in der 3. Runde im WFV-Pokal die Chance, am letzten Pass zu arbeiten, wenn man beim Oberligisten Backnang antreten muss.

SGV Freiberg: Gründemann - Osee, Benz (65. Rinaldi), Pisot, Trkulja - Kehl- Gomez, Reisig, Heim (85.), Pietzsch (77. Choi), Gerezgiher (77. Maroudis) - Klostermann (65. Kuhinja).