Kommandant Timo Günther (rechts) und Bürgermeister Ralf Trettner gratulieren den Feuerwehrleuten zu ihren Ehrungen und Beförderungen. Foto: Frank Wittmer

Bei der Hauptversammlung der Feuerwehr bekommen gleich mehrere Kameraden das Ehrenzeichen in Gold überreicht.

Pleidelsheim - Feuerwehrkommandant Timo Günther ist sichtlich stolz auf seine Truppe. „Wir haben jetzt insgesamt acht Kameraden mit 40 Dienstjahren und mehr.“ Im Gegensatz zu manch anderen Feuerwehren, in denen man den Altersdurchschnitt möglichst gering halten will, sei er froh um die gute Kameradschaft und die vielen erfahrenen Feuerwehrleute in seinen Reihen: „Ihr steht zum großen Teil auch am Tag zur Verfügung.“

Ein schönes Beispiel sei hier Erhard Bender, der nach 22 Jahren als Zugführer die Verantwortung für den zweiten Zug an Marco Nick abgibt, im Einsatzfall bei Bedarf aber immer noch als Zugführer zur Verfügung stehen will. Für 40 Jahre aktiven Dienst bekamen Erhard Bender, Gerd Strenger und Eberhard Vogt das Ehrenzeichen in Gold.

Für 30 Jahre im aktiven Dienst wurden Bernd Strenger und Thomas Wegmann ausgezeichnet, das Ehrenzeichen in Silber für 25 Jahre erhielt Kommandant Timo Günther selbst – auch wenn er einige Jahre davon bei der „Vorstadtfeuerwehr“ in Murr verbracht hatte, wie Bürgermeister Ralf Trettner scherzte. „Er hat gewusst, wo die bessere Feuerwehr ist“, meinte der von der Nachbargemeinde schon zum „Ortsvorsteher“ degradierte Schultes in Richtung des anwesenden stellvertretenden Kommandanten aus Murr, Timo Simgen.

Anders als die Jahre zuvor verlief die Hauptversammlung am Freitagabend recht harmonisch. Auch wenn es einige Austritte gab ist die Zahl der Aktiven in der Einsatzabteilung mit 45 Personen stabil. Neu verpflichtet wurden von der Jugend Jana-Marie Klingele und als Einsteiger aus Freiberg Ronny Merlan. Die Jugendfeuerwehr ist mit 18 Nachwuchskräften zwischen elf und 16 Jahren sowie sieben Betreuern gut aufgestellt, freute sich deren Leiter Daniel Haas. Erste Hilfe, technische Hilfeleistung bis hin zum Löschangriff sowie „jede Menge Spaß“ stehen bei der Jugend im Mittelpunkt. An den Tagen der Offenen Tür am 14. und 15. April wird der Nachwuchs sein Können demonstrieren.

Dieses Jahr will man das Fest auf zwei Tagen beschränken. Zudem will Günther die Aktiven entlasten. Von den fast 1200 Einsatzstunden wurde zwar ein Großteil bei den 60 Alarmierungen verbracht, aber auch mehr als ein Drittel bei Brandwachen, etwa beim Waldfest. „Wir haben bei einem konstruktiven Gespräch mit dem Landratsamt aber erreicht, dass wir hier wesentlich weniger vor Ort sein werden müssen.“

In der Alterswehr hat Ehrenmitglied Jochen Fischer das Amt des Obmanns an Ehrenkommandant Werner Baust abgegeben, bleibt aber dessen Stellvertreter. Für das 2020 geplante Treffen der Alterswehren freue er sich schon auf die Besichtigung des dann „komfortabelsten und modernsten Rathauses im Land“.

Bürgermeister Trettner betonte, dass die Gemeinde die Feuerwehr immer gerne unterstütze, sei es mit 55 000 Euro bei der Einsatzkleidung oder jetzt dem Austausch der Tore im älteren Teil des Magazins. Der Feuerwehrbedarfsplan stelle der örtlichen Wehr ein ausgezeichnetes Zeugnis aus. Die Hilfsfristen werden unterschritten, Fuhrpark und Ausbildung seien auf einem hervorragenden Stand. Hochachtung zollte der Bürgermeister den Kameraden Sebastian Tochtermann, Christian Link, Max Vogt, Robin Bölling und Michi Herold, die in rund 100 Stunden Eigenleistung das 38 Jahre alte LF 8 repariert und das Boot auf Vordermann und umgebaut haben.