Luftrettung Foto: dpa

Die Frage nach der Zukunft des Rettungshubschraubers Christoph 51 bewegt auch unsere Leser.

Pattonville - Die Diskussion um den Rettungshubschrauber Christoph 51 hat unter den Lesern unserer Zeitung hohe Wellen geschlagen. Mails und eine Menge Online-Kommentare erreichten uns zum Thema – und die Aufregung, soviel schon einmal vorab, war und ist teilweise groß.

Es geht um die Frage, ob der in Pattonville stationierte Helikopter künftig auch nachts starten darf. In einem Gutachten zur Luftrettung in Baden-Württemberg empfehlen Experten diesen Schritt. Auf einer weiteren Ebene spielt eine Rolle, dass die Oberbürgermeister Ursula Keck (Kornwestheim) und Dirk Schönberger (Remseck) als Vertreter des Zweckverbandes Pattonville vorsorglich versichert haben, dass sie eine „Betriebserlaubnis für Nachtflüge“ ablehnen. Mit ihren Gemeinderäten in Kornwestheim und Remseck haben die beiden Verwaltungsoberhäupter indes noch nicht über die Causa gesprochen. Ihre Ablehnung begründen die Oberbürgermeister – unter anderem in einem Brief ans Innenministerium Baden-Württemberg und ans Regierungspräsidium – mit den Beschwerden von Anwohnern in Pattonville, die in den Rathäusern eingetrudelt seien.

Auf der Facebook-Seite unserer Zeitung befürworten viele Kommentatoren indes die Nachtflüge. Das liest sich dann zum Beispiel so: „Ich wohne in Pattonville in der Nähe des Flugplatzes, mich stört dieser nicht!“ Oder so: „Wir wohnen seit 20 Jahren im Chicagoweg, also in nächster Nähe. Der Hubschrauber störte uns noch keinen Tag. Dieser rettet Leben, vielleicht auch unseres.“ Generell müssen sich die Gegner des nächtlichen Rettungsflugbetriebs einiges anhören, bekommen Egoismus und fehlenden Weitblick vorgeworfen. Vereinzelt fliegt die Empörung auch, nun ja, in recht großer Höhe. Da wird den Kritikern etwa vor den Latz geknallt, ihnen sei die Nachtruhe wichtiger als das Leben anderer Menschen, und vorgeschlagen, man könne ja wegziehen. „Dann sollen alle Mitglieder des Zweckverbands nicht gerettet werden, wenn sie verunfallen beziehungsweise mal aus gesundheitlichen Gründen in eine andere Klinik verlegt werden müssen“, schreibt jemand. Einige Leser weisen in den Kommentaren allerdings auch darauf hin, dass es keinesfalls darum gehe, Christoph 51 nicht mehr aus Pattonville starten zu lassen, sondern lediglich darum zu prüfen, ob mehr Nachtflüge nicht doch von anderen Standorten aus sinnvoller wären als vom Pattonviller Flugplatz, der ja nun nicht weit von Wohnbebauung lieg.

„Die Erweiterung auf Nachtflüge war eine Reflexreaktion. In Leonberg wäre dies ebenso möglich und am Flughafen Stuttgart sind die Flugbewegungen durch Covid-19 und den Abzug der US Army deutlich reduziert. In Osterburken kann ebenso wie in Schwäbisch Hall ausgebaut werden, um nur ein paar Alternativen zu nennen“, zählt ein Leser auf.

Und nun? Man ist noch mitten in einer politischen Debatte, angestoßen ist ja noch gar nichts. Sollten Nachtflüge ernsthaft in Betracht gezogen werden, dann dürfen Bedenken und Anmerkungen von allen Beteiligten vorgebracht werden. Unter anderem werden die beteiligten Kommunen und der Zweckverband um Stellungnahmen gebeten.

Lärm hin oder her – auf eine Aussage können sich wohl viele Leser und Leserinnen einigen. Sie bekam entsprechend viel Zuspruch in den sozialen Medien: „Wir haben Glück, dass wir mit dem Rettungshubschrauber schnelle, adäquate und professionelle Hilfe zusätzlich zu den Rettungskräften am Boden, bekommen können“, schreibt ein Kommentator.