Akrobatik, Tanz, Jonglage: Die Pattonviller Kinder sorgten für ein buntes Programm vor geladenen Gästen. Foto: Werner Waldner

Der Neubau der Grundschule ist offiziell seiner Bestimmung übergeben worden.

Pattonville - Hey, neue Schule“ singen die Jungen und Mädchen nach der Pippi-Langstrumpf-Melodie. Aber so neu ist das Gebäude für die Kinder überhaupt nicht. Nach den Pfingstferien haben sie die Schule schon in Beschlag nehmen können. Am Freitagnachmittag allerdings ist das Schulhaus nun auch offiziell seiner Bestimmung übergeben worden – mit einigen Grußworten und natürlich den Vorführungen, die die Kinder für diese Feier in ihren Ateliers einstudiert haben. Giraffen und Zebras auf Einrädern kurven durch den Eingangsbereich, die Kinder rappen, singen und tanzen. Die Stimmung ist prächtig.

Fast reibungslos gingen die Arbeiten im Zentrum von Pattonville vonstatten. Ein Bombenfund im Erdreich schreckte die Beteiligten zu Beginn zwar auf, aber dann lief’s wie am Schnürchen. Wenn nicht noch besser. Es blieb bei den kalkulierten Kosten in Höhe von knapp zwölf Millionen Euro, die Schule konnte aber nicht erst, wie geplant, im September, sondern schon im Juni bezogen werden. „Wo gibt’s das bei einem öffentlichen Gebäude?“, fragte Remsecks Oberbürgermeister Dirk Schönberger nicht ohne Stolz.

Verbindliches Ganztagesangebot

Der OB erinnerte daran, dass die Grundschule in Pattonville die erste in Remseck mit einem verbindlichen Ganztagesangebot ist. Das heißt: Die Kinder essen in der Schule zu Mittag und bleiben bis in den Nachmittag hinein. Um die durchgehende Betreuung und ein warmes Essen gewährleisten zu können, hat die Stadt Remseck das Team der Grundschule um elf Beschäftigte – in der Küche oder als Betreuungskräfte – verstärkt.

Gegessen wird – nein, nicht gemeinsam in einer großen Mensa. Auf die hat die Pattonviller Grundschule bewusst verzichtet. Jeder der vier Schultrakte verfügt über einen eigenen Aufenthaltsraum, in dem die Kinder ihr Essen einnehmen. „Fast wie daheim“, sagte OB Dirk Schönberger. Die Speisen werden angeliefert und in der schuleigenen Küche aufbereitet und verfeinert. Die Küche ist so ausgestattet, dass auch selbst gekocht werden kann. Wie wichtig das Schulhaus für die pädagogische Arbeit ist, betonte Schulleiterin Ulrike Schiller. Sie dürften dem Grundsatz der Schule „Möglichst viel lernen, möglichst wenig lehren“ nicht im Wege stehen. In der Grundschule in Pattonville wird jahrgangsübergreifend in den zwei Klassenstufen 1 und 2 sowie 3 und 4 unterrichtet. Im neuen Schulgebäude haben die Klassenzimmer deshalb Verbindungstüren. Die Flure können intensiv genutzt, auch mal zugestellt werden, weil sie keine Fluchtwege darstellen. Die haben die Architekten Andreas Kiefner und Christian Müller außen angebracht, um im Inneren den Raum optimal nutzen zu können. Sie lobten in ihrem Grußwort die perfekte Zusammenarbeit. Im Laufe der knapp zwei Jahre Bauzeit, so Bauleiter Lutz Weiß, seien sogar Freundschaften entstanden. Und bei diesen Worten schaute er zu den auf der Treppe sitzenden Kindern. . .

Keine große Sause zur Eröffnung

Alles bestens also? Nicht ganz. Ein Virus hat dann doch einiges durcheinandergebracht. So gab’s keine große Sause schon im Sommer zur Eröffnung der Schule. Vom Fortschritt der Bauarbeiten wollten die Kinder jeden Tag ein Foto schießen, um daraus ein Daumenkino zu machen.

Nach 64 Fotos war Schluss: Die Schule musste ihre Pforten schließen. Die Architekten hatten der Schule außerdem versprochen, zu jeder Feier vom Spatenstich über Richtfest bis zur Eröffnung einen Apfelbaum zu pflanzen. Bisher gibt’s im neuen Schulgarten erst ein Exemplar. . . Andreas Kiefner und Christian Müller versprachen aber, einen Hochstamm und Bäume für ein Apfelbaumspalier nachzuliefern.