Bauarbeiter sind an der Columbusstraße selten gesichtet worden. Foto: privat

In Pattonville sind Bodenplatten rausgerissen und nicht ersetzt worden.

Pattonville - Wenn in Pattonville ein, zwei oder sagen wir auch drei Wochen lang ein paar Straßenplatten ausgetauscht worden wären, hätte vermutlich niemand darüber gesprochen. Doch es ist mittlerweile eine seltsame Situation an der Columbusstraße: Im März sind dort ein paar Steine, die die Fahrbahn von Parkplätzen trennen, entfernt worden. Seither passiert wenig, die Löcher sind geblieben, etwas Baumaterial liegt gegenüber auf der Wiese herum. Das ärgert Harald Röhrig, der genau an dieser Baustelle wohnt.

Ja, es ist auch ein Stück weit eine Grundsatzfrage. Harald Röhrig sitzt als einziger Vertreter des Stadtteils Pattonville im Remsecker Gemeinderat. Da fühlt er sich oft nicht gehört. „Für Pattonville fühlt sich keiner richtig zuständig“, sagt er. So auch bei der Baustelle vor seiner Haustür: „Herr Schönberger hat meine Nachfragen nur widerwillig entgegengenommen, nur mit ‚Ja’ oder ‚Danke’ beantwortet und als unerheblich bezeichnet“, sagt Röhrig. Doch: Vor einigen Tagen war der Remsecker Oberbürgermeister Dirk Schönberger vor Ort und hat sich die Situation angeschaut. Harald Röhrig vermutet, dass eine Presseanfrage zu diesem Thema der Grund für den Besuch war. Aus der Pressestelle der Stadt heißt es dagegen: „Wir hatten an diesem Abend sowieso einen Termin in Pattonville und sind dann dort noch vorbeigegangen.“

Das Fazit des Vor-Ort-Termins laut städtischem Pressesprecher Philipp Weber: „Baustelle kann man das nicht nennen.“ Deshalb solle sich nun der Bauhof Kornwestheim darum kümmern und der Mini-Baustelle ein Ende setzen. Die Columbusstraße liege zwar auf Remsecker Gemarkung, der Bauhof Kornwestheim sei aber für ganz Pattonville zuständig. Was dort seit März gemacht worden ist und wer dort die Steine entfernt hat, weiß Weber nicht.

Harald Röhrig stellt klar, dass er nicht generell gegen diese Baustelle ist. Er habe sogar selbst einmal gesagt, dass die Baufahrzeuge eines ehemaligen größeren Bauprojekts an der Columbusstraße die Wege kaputtgefahren hätten und man sie neu machen sollte. „Ein Stück weiter sind auch ein paar Platten ausgetauscht worden, die locker und beschädigt waren“, sagt Röhrig. Nur vor seiner Haustüre klaffen bis heute drei Löcher. In denen sammelt sich seit sieben Monaten Dreck, und wer auf seinen Parkplatz fährt, muss über die Löcher schanzen. „Hoffen wir mal, dass sie vor dem Frost zugemacht werden“, sagt Röhrig.

Das hofft auch die Stadtverwaltung Kornwestheim, deren Bauhof an der Sache dran ist. Dort gibt es auch Informationen dazu, was eigentlich an der Columbusstraße passiert ist. „Dort sollen einige defekte Muldensteine ausgetauscht werden“, heißt es von der Stadt auf Anfrage. Bei den Steinen mit Sondermaß sei es zu Lieferengpässen gekommen, weshalb einige Flächen als Übergangslösung mit Schotter aufgefüllt worden seien. „Die Stadtverwaltung hofft, dass die Steine in den nächsten Wochen geliefert und verlegt werden können“, heißt es weiter.

Harald Röhrig glaubt das erst, wenn die drei Löcher ordnungsgemäß gefüllt sind. „In Pattonville wurde schon sehr viel geredet und nichts getan“, sagt er.