Den Garten wird Harald Herbst – hier mit Martina Klein – vermissen. Foto: Sandra Brock

Der Pächter der Sauna und Praxis im Hermann-Zanker-Bad hört auf. Die Stadt sucht einen Nachfolger.

Marbach - Harald Herbst weiß jetzt schon, dass er den Saunagarten vermissen wird. Die lauschige Ecke im Außenbereich des Marbacher Hermann-Zanker-Bades ist ein echtes Schmuckstück. Eines, von dem sich der Physiotherapeut Harald Herbst jetzt trennen möchte – ebenso wie von seiner Praxis in den Räumen des Hallenbades und der Sauna.

Das liegt allerdings keinesfalls daran, dass es Harald Herbst in der Schillerstadt nicht mehr gefällt. „Und es hat auch nichts mit Corona zu tun“, betont er. Dass er nun nach acht Jahren als Pächter der Sauna mit medizinischer Badeabteilung einen Schlussstrich ziehen möchte, sei einzig und allein aus Altersgründen der Fall. „Ich bin 68 Jahre alt und es reicht“, sagt der gebürtige Niedersachse, der 2012 aus Hannover in die Schillerstadt kam.

Dort habe er nicht nur eine „unschlagbare, barrierefreie Praxis mit Parkplätzen direkt vor dem Haus“ übernommen, sondern auch die menschliche Anatomie ganz neu kennengelernt, sagt Harald Herbst mit einem Augenzwinkern. Nämlich dass der „Fuß“ beim Schwaben bis hinauf zur Hüfte geht, habe er vorher nicht gewusst. Auch nicht, dass man sich im Winter gerne mal den Teppich von der Bühne holt und sich darin einwickelt. Inzwischen versteht der 68-Jährige die Schwaben, wenn er selbst auch nicht schwäbisch spricht. Und er möchte zudem gerne in Marbach bleiben, weil es ihm dort so gut gefällt.

Nur das Arbeiten will er nun lieber heute als morgen sein lassen. Die Stadt Marbach sucht daher einen neuen Pächter, betont Martina Klein vom Grundstücks- und Gebäudemanagement der Stadt Marbach. „Er kann sofort einsteigen“, ergänzt Harald Herbst. Zwar sei das Bad selbst noch bis September wegen Corona geschlossen, die Physiotherapie und die Fußpflege seien aber durchgehend geöffnet gewesen, seit fünf Wochen habe auch die Sauna wieder offen. Und dadurch, dass sich hier die Gäste über den Tag gut verteilen, sei auch die Abstandsregel kein Problem, so Herbst.

Zudem stünden die Räumlichkeiten unter Bestandschutz und entsprächen den neuesten Richtlinien. Herbst würde sich freuen, wenn es einen nahtlosen Übergang gebe – und wenn der neue Pächter seine drei Mitarbeiter übernehmen würde. Sie sind in der Fußpflege, im Bereich Massage und Lymphdrainage sowie in der Saunareinigung tätig.