Saunameister Benjamin Bräutigam heizt den Gästen richtig ein. Foto: KS-Images.de

Noch bis Sonntag werden im Mineralfreibad Oberes Bottwartal die Saunatage gefeiert.

Oberstenfeld - Kreide im Gesicht oder Brennnesseln auf der Haut – das klingt nicht nach purem Vergnügen. Doch der erste Eindruck täuscht. Beide sind Wellness-Behandlungen im Rahmen der Saunatage im Mineralfreibad Oberes Bottwartal, die noch bis zum Sonntagabend stattfinden. Und Saunameister Benjamin Bräutigam verspricht: „Die Haut wird samtweich, die Durchblutung wird gefördert.“

Tatsächlich peitschten sich die Menschen früher mit Brennnesseln, um ihre Rheumaschmerzen zu lindern. Dieses alte Kräuterwissen ist heutzutage oft verloren gegangen. Bei den Saunatagen besinnt man sich jedoch wieder darauf. Mit ätherischen Ölen, verschiedenen Kräutersuden, frischen Brennnesseln oder getrockneten Birkenzweigen sorgen seit Donnerstag vier Saunameister für Wohlbefinden der Besucher. Oder, wie es Benjamin Bräutigam augenzwinkernd formuliert: „Da entstehen neue Lüste.“ Zumindest die, sich in seiner Haut wohlzufühlen – und etwas dafür zu tun.

Für die Saunatage hat das Freibad bereits zum dritten Mal einen externen Dienstleister eingekauft. Dieses Mal hat er eine mobile Sauna mitgebracht, die von außen betrachtet eher schlicht aussieht, innen jedoch dank der Vollholzausstattung finnische Behaglichkeit verbreitet. „Bis zu 20 Personen finden darin Platz“, sagt Geschäftsführer Bräutigam und deutet auf den Kaminofen: „Wir heizen mit Holz.“ Die natürliche Wärme sei viel behaglicher. Mit einem Holzofen beheizt wird auch der große Holzzuber, der bis über die Sitzhöhe mit Wasser befüllt ist. Bei Temperaturen bis 40 Grad kann man es darin gut aushalten, zumal es extra eine Halterung für die Getränke gibt, die den Wasserverlust im Körper ersetzen. Der Holzzuber kann auch als Tauchbecken genutzt werden.

In der mobilen Sauna ertönt zudem Musik, je nach Wunsch der Schwitzenden rockig oder entspannend. Auch die Saunameister haben ihre eigene Handschrift. Das Programm mit Namen wie „Salzkruste“, „Honigmäulchen“ oder „Sommerbrise“ steht zwar fest, doch die Zutaten wie zum Beispiel der Duft sind variabel. Sauna fördere die Kommunikation und sei eine der ältesten Kulturen der Menschheit, sagt Bräutigam. „Schon Nomadenvölker hatten eine Sauna.“ Bei sommerlichen Temperaturen werde ihre Wirkung oft unterschätzt, weiß er. „Man verträgt danach die Hitze viel besser.“ Wohltuend sind auch die angebotenen Gesundheitsaufgüsse mit Atemübungen.

Als Tanja Mayer vom Zweckverband, der das Bad betreibt, der neuen Betriebsleiterin Ute Kottner die Saunatage vorschlug, war diese sofort dabei. Kein Wunder, ist sie doch selbst Saunameisterin. Und sie findet: „Das hier ist ein sehr gutes, breit gefächertes Angebot. Die Leute können sich darauf freuen.“ Zum Mehrpreis von drei Euro zum Schwimmbadeintritt ist es zudem ein Vergnügen, das man sich leisten kann.