Hannah Melcher absolviert ein freiwilliges Jahr in Kenia. Foto: Hannah Melcher

Während eines Freiwilligenjahres in Kenia ist auch das Essen ein großes Thema.

Dieses Rezept ist bestimmt nicht das schnellste, aber es ist für mich doch eines der typischen Gerichte. Wenn wir es hier kochen, dauert das fast den ganzen Nachmittag und Abend. Die Bohnen werden nachmittags auf dem Feuer gekocht. Abends wird dann so gegen sechs mit dem Chapatikochen auf einem kleinen Kohlekocher, dem Jiko, begonnen und gegen acht Uhr ist das Essen fertig.

Nun noch ein kleiner Exkurs in die kenianische Küche. Die Chapati kommen ursprünglich aus Indien, sind aber inzwischen in Kenia sehr stark verbreitet und das Lieblingsessen vieler Kenianer. Neben den Chapati bilden Reis oder Maismehl die Grundlage vieler Mahlzeiten. Dazu gibt es oft Kohl, Spinat, Karotten, Paprika, Fleisch, Kochbananen, Avocado oder Bohnen. Gewürzt wird eigentlich nur mit Salz oder mit Piri Piri, das ist Chili. An Kräutern wird bei mir hauptsächlich Koriander verwendet. Vieles davon wird bei uns im Garten auch angebaut.

Natürlich gibt es nicht überall in Kenia dasselbe Essen. An der Küste gibt es viel Fisch, um den Mount Kenia findet man mehr und vor allem billigeres Obst, da dort das Klima günstiger ist. Bei mir im Masai-Land gibt es verhältnismäßig schon mehr Fleisch, hauptsächlich Rind, Ziege und Schaf. Und im Westen am Viktoriasee gibt es viel Ugali, das aus Maismehl und Wasser gekocht wird und Omena, das ist ein sehr kleiner, getrockneter Fisch, für den ich mich leider nicht begeistern konnte. Dafür bin ich von dem „Streetfood“ umso mehr begeistert. Oft kann man geröstete Maiskolben, Zuckerrohr, frittierte Teigtaschen, manchmal auch mit Fleisch oder Gemüse gefüllt, kleine Würstchen oder gekochte Eier mit Salz und Tomate mit Zwiebel für wenig Geld an der Straße kaufen.

Ich hoffe, nun konnte ich einen kleinen Einblick in die kenianische Küche vermitteln und die Chapati sind gelungen. Kwa heri! (Bis bald)

Hier das Rezept – Chapati mit Bohnen

Für 4 Personen:

Zutaten für acht Chapati:

3 ½ Tassen Weizenmehl

½ TL Salz

1 ½ lauwarmes Wasser

½ Tasse Gemüseöl

1 EL Butter

Wellholz

Bratpfanne

Zutaten Bohnen:

1 Zwiebel

3 Tomaten

Öl zum Anbraten

400g getrocknete Bohnen, Kidneybohnen, weiße Bohnen oder Tellerlinsen, je nach Belieben

1,5 Liter Wasser Die Zubereitung:
Zuerst die Bohnen mit Wasser kochen, bis sie weich sind. Das kann ungefähr zwei Stunden dauern. Wenn man die Bohnen die Nacht davor in Wasser einweicht, geht es schneller. Die Linsen benötigen wesentlich weniger Zeit, etwa eine Stunde.

Zwiebeln in Öl glasig braten und dann die geschnittenen Tomaten hinzugeben. Die Bohnen oder Linsen für zehn Minuten bei mittlerer bis niedriger Hitze hinzugeben und garen lassen. Die Linsen oder Bohnen dann beiseite stellen. Danach die Chapati zubereiten:

1. Salz und Mehl in einer großen Schüssel vermengen.

2. Die Hälfte des Wassers hinzugeben und den Teig mit Öl vermengen. Das restliche Wasser unter Kneten hinzufügen. Den Teig gut mit den Händen kneten.

3. Den Teig in acht Bälle aufteilen.

4. Mehl auf die Arbeitsfläche geben und auch das Wellholz mit Mehl einreiben.

5. Die acht Bälle mit dem Wellholz ausrollen, sodass sie dünn sind und eine runde Form haben.

6. Bei niedriger bis mittlerer Hitze jeden Chapati einmal kurz in die Pfanne geben, bis nach und nach kleine Blasen an der Oberfläche erkennbar sind, dann den Chapati in der Pfanne wenden. Und dasselbe wiederholen. Ein Trick, die Chapati leicht in die Pfanne zu befördern, ist, sie auf das Wellholz zu legen und dann in der Pfanne abzurollen.

7. Nachdem alle Chapati kurz angebraten sind, einen Esslöffel Öl bei mittlerer Hitze in die Pfanne geben und den ersten Chapati anbraten bis er golden ist und die Blasen eine goldbraune Farbe haben, dann wenden und auch die Rückseite anbraten. Nachdem alle Chapati angebraten sind, kann man sie entweder vierteln oder an einem Stück mit den Bohnen oder Linsen servieren, diese gegebenenfalls vor dem Servieren noch einmal aufwärmen.