Das Interesse an der Vernissage ist groß gewesen. Foto: Werner Kuhnle

Die Ausstellung „Form und Farbe“ hat mit der Vernissage am Donnerstag ihre Tore im Oberstenfelder Stiftskeller geöffnet. Die zwölf beteiligten Künstler zeigen dort bis Dienstag, 8. November, ihre Werke.

Oberstenfeld - Es ist bereits das 41. Mal, dass Künstler unterschiedlicher Couleur in Oberstenfeld zur Ausstellung „Form und Farbe“ einladen. „Eine ganz besondere“, wie Hanns-Otto Oechsle meint, der die zahlreichen Besucher begrüßt und der stolz auf das ist, was einst im Schulhaus der Gemeinde begann. Dass Interesse auch bei den außerhalb Oberstenfelds Wohnenden festzustellen sei, freut den Mitbegründer der Ausstellung, der so „manches Gesicht entdeckt, des wo i net kenn“. Es ist bei Oechsle, der für den Kulturverein Oberes Bottwartal spricht und der seine gemalten Werke ebenfalls ausstellt, immer auch ein wenig schwäbische Comedy, die ihren Teil in der Kunstausstellung einnimmt. Neu ist, dass Oechsle die einzelnen Künstler auf die Bühne bittet. „Schließlich wollet die Leut au des Gsicht zum Name seha“.

Zwölf an der Zahl sind es: Claudia Helber, die nicht nur mit ihren großformatigen Bildern, sondern auch mit ausdrucksstarken Skulpturen vertreten ist und die den Veranstalter stets kräftig mit ihrer Arbeit unterstützt, macht den Anfang. Yannick Garbe wolle zwar nicht Wetterfrosch genannt werden, besser sei Wetterspezialist, doch freilich hat er auch in diesem Jahr wieder seine faszinierenden Fotografien mitgebracht, die nicht nur vom Wetter künden, sondern auch den bezwingenden Charme des Bottwartals eingefangen haben. Thematisch lehnt sich Uwe Dietrich mit seinen Fotografien daran an. Mit einem feinsinnigen Blick und dem Zoom vor dem Auge, wartet er etwa auf Insekten, die er bei ihrer emsigen Arbeit an prachtvollen Blüten, mit einem Klick verewigt.

Vielfach besonders auch junge Menschen bleiben bei den Arbeiten von Newcomer Markus Rack stehen. Unvergessenen Größen wie etwa Nelson Mandela oder John Lennon gibt der Maler nicht nur einen großen Wiedererkennungswert, sondern auch künstlerische Strahlkraft, die mit Eigenwillen und oft mit Textfragmenten, den Blick auf sich ziehen. Das Rotbuchenwäldchen von Ute Enzer, die nicht nur Bonsais züchtet und pflegt, konkurriert im Keller eindrucksvoll mit seinen Kollegen draußen im Gelände. Außerdem zeigt die Textilkünstlerin, wie man edle Stoffe mit ungezählten Nadelstichen und Fleiß zu einem gewaltigen Kunstwerk arrangieren kann und präsentiert zudem selbst designte Ketten. Ebenfalls mit der Nadel arbeitet Karin Fischer-Nikoleizig. Sie aber hat noch die Wolle neben der Seide im Auge und gibt vorwiegend Frauen, die ihre farb-und formenreichen Oberteile oder Taschen kaufen, ein exklusives Aussehen.

Mit Holz beschäftigt sich Cornelia Grüble ebenso wie Heinz Weber. Welche geschmeidigen Produkte aus der Arbeit mit dem Werkstoff erwachsen können, die teilweise auch den Speise-Alltag verschönern, zeigen die beiden mit ihren Hinguckern der hölzernen Art: Tortenheber, Schüsseln, Bretter, aber auch Miniatur-Krippefiguren, Buddhas oder Lampenfüße tummeln sich auf den Tischen. Sandra Deissler wiederum hat sich der Farbe und den Pinseln gewidmet; neben ihren Fantasie-Bildern finden sich bei ihr auch Holzfiguren, die handbemalt sind. Uschi Mohl ist Oberstenfelderin und bereichert die Ausstellung mit ihren Bildern, aber auch mit Skulpturen. Die hauptsächlich bronzenen Geschöpfe sind vielfach interessante Frauenköpfe. Formen mit den Händen tut auch Dorothea Schreyer-Rümelin. Doch ihre töpfernen Erzeugnisse, die nicht nur Gebrauchskeramik sind, sondern auch zur Wohngestaltung und Zierde dienen, müssen zudem noch gebrannt werden.