Die Kinder sind unglaublich freundlich auf die Besucher zugegangen – ganz ohne Erwartungshaltung. Foto: privat

Die Organisation „Holding Hands“ möchte kenianischen Kindern ein Weihnachtsessen ermöglichen.

Oberstenfeld - Betroffen machende Schicksale und menschliches Leid sind Rosanna Knospe nicht fremd. Die Oberstenfelderin, die selbst aus einem überaus behüteten Elternhaus stammt, arbeitet mit ledigen Müttern, die aus unsicheren Lebensverhältnissen heraus große Probleme mit der Erziehung eines Kleinkindes haben. Ob Sucht, Krankheit, familiäre oder persönliche Probleme: Die studierte Kindheitspädagogin hilft – mit Kollegen und in der geschützten Atmosphäre eines Heimes – den Frauen und Kindern eine Zukunftsperspektive zu geben.

Und um eine bessere Perspektive geht es auch in einem Projekt, das die 28-Jährige gemeinsam mit ihren Freunden Milena Baumbusch, Anatol Schmid und Valentin Weckerle gegründet hat: Holding Hands Deutschland. Auslöser dafür war ein Kenia-Urlaub, der die erfahrene Pädagogin intensiv berührte und nachhaltig erschütterte. Denn die Tatsache, dass sie sich in den Slums Fuata Nyayo und Mukuru Kwa Reuben einer Dimension von Armut gegenübersah, wie sie sich die junge Frau zuvor niemals vorgestellt hatte, ließ einen Plan in ihr reifen. „Normalerweise kommt man als Tourist gar nicht dorthin“, erzählt die Frau, die vor Ort von Bekannten mitgenommen wurde. „Dort sah ich Kinder, die nichts als ihre Kleidung am Leib besitzen und zu dritt in einem Einzel-Bett schlafen“. Fassungslos sei sie angesichts des Schmutzes, etwa beim Trinkwasser gewesen. Beeindruckt jedoch zeigte sich Knospe davon, wie unglaublich freundlich die Kinder auf sie zugegangen seien. „Die wirkten trotz allem so froh, obwohl sie nicht wissen, ob sie überhaupt noch längere Zeit leben. Sie beten und danken dafür, dass sie heute am Leben sind.“

Auch hätten die Kleinen keine Erwartungshaltung gezeigt. „Sie haben sich einfach gefreut, dass wir mit ihnen gespielt haben“, so die Oberstenfelderin, die den Vergleich mit Menschen in ihrem eigenen Land dagegen ernüchternd einschätzt: „Wie groß ist unsere Unzufriedenheit? Die Kinder dort scheinen innerlich viel reicher, als wir, die eigentlich alles haben“, staunt sie noch immer. Bei ihrem Besuch hatten sie belegte Brote und Saft mitgebracht. Durch diese Geste hat sich im Herzen von Rosanna Knospe ein Samenkorn verankert, das gediehen ist. Sie will, dass es den Kindern in den kenianischen Slums künftig nicht so sehr an Essen mangelt.

Genau aus diesem Grund ist Holding Hands Deutschland entstanden. Die Organisation dockt an die kenianische Mutter an, die von Emmanuel Katana Mlewa im Jahr 2017 gegründet wurde und die notleidende Kinder unterstützt. Nicht allein mit Lebensmitteln, sondern auch indem sie die Möglichkeit bietet, Bildung zu erlangen. Denn in Kenia ist zwar der Schulbesuch kostenlos, nicht aber Materialien und Schuluniform. Der kenianische Sozialarbeiter Emmanuel Katana Mlewa ist der Ansprechpartner vor Ort. Rosanna Knospe hat ihn kennengelernt und weiß, „dass wir ihm absolut vertrauen können. Alles, was wir spenden, kommt dort an, wo es gebraucht wird“. Und weil auch Holding Hands den steuerlichen Nachweis darüber erbringen muss, was mit den Geldern geschehen ist, haben sich die drei Gründer der bereits erfahrenen Patenschaften-Organisation „2gether4one“ angeschlossen, die das steuerliche Reglement bestens beherrscht. „So sind wir auch in der Lage Spendenbescheinigungen auszustellen“, freut sich Knospe, die für die nun anstehende Weihnachtszeit, möglichst viele deutsche Herzen erreichen will. „Wir wollen, während wir uns hier den Bauch mit Leckereien vollschlagen, dass auch die Kinder in den Slums eine Art Weihnachtsessen erhalten“, wünscht sie sich. Mit der erstmaligen Weihnachts-Spenden-Aktion wird das vielleicht sogar möglich sein.

Weitere Infos zu "Holding Hands" gibt es im Internet unter http://www.2gether4one.de/HoldingHands1.pdf

Spendenkonto Valentin Weckerle; 
IBAN: DE96 6025 0010 0015 1550 67;
BIC: SOLADES1WBN.,