Eine Wette zur Murrer Kirbe mit verkaufsoffenem Sonntag bringt viele bunt gekleidete Menschen zusammen. Bürgermeister Torsten Bartzsch musste dafür mindestens 50 Paare in den Geschäftsräumen eines Modemarktes versammeln. Als Sieg winkte eine Spende für einen sozialen Zweck innerhalb der Gemeinde
Murr - In Murr wird ja bekanntlich gerne und viel gewettet. Ob 2741 Laternen im Regionenspiel oder 50 Paare in Tracht – ein Klacks für das fröhliche Völkchen, das für jede Gaudi zu haben ist. Zum zehnjährigen Bestehen hatte ein Modemarkt im Langen Feld mit Bürgermeister Torsten Bartzsch gewettet, dass er am Sonntagmittag keine 50 Paare im feschen Dirndl oder in der krachledernen Hose zusammenbringen würde.
Bartzsch war schon bei der Eröffnung des verkaufsoffenen Sonntags am Vormittag auf dem Dorfplatz „leicht optimistisch“, da schon zu diesem frühen Zeitpunkt rund zehn Paare passend gekleidet erschienen waren. In Abwandlung des bekannten Merkel-Spruches formulierte der Schultes: „Murr schafft das!“ Statt Freibier gab es zur Stärkung einen Bergkelter-Sekt Rosé.
Ehefrau Stefanie und das ganze Rathausteam unterstützten den Schultes. Uwe Riedel vom Handels- und Gewerbeverein und viele Handwerker warfen sich in zünftige Gewänder, blau und rot karierte Hemden waren gestern in Murr en vogue. Sogar die Mitarbeiterinnen der Bäckerei Hofmann hatten sich passend zum Herbstfest in Schale geworfen.
Punkt 12.30 Uhr gab es einen großen Auflauf im Langen Feld. Das Zählen war nur noch Formsache, es waren weit mehr als 50 Paare erschienen. Stolz konnte man für die gewonnene Wette eine Spende entgegennehmen. Die 250 Euro sollen den Erzieherinnen des neuen Kindergartens Mühlweg zur Verfügung gestellt werden. „Das Team darf sich etwas für die Einrichtung des neuen Kindergartens aussuchen.“
„Die Gemeinschaft pflegen und den Zusammenhalt stärken“, dazu sind solche Feste und Veranstaltungen da. In Murr mit seinen 6400 Einwohnern klappt das beinahe schon selbstverständlich. „Wir können auf die Vielfalt hier im Ort stolz sein“, lobt Bartzsch.
Die Beteiligung der Vereine und Organisationen und natürlich der Gewerbebetriebe an der Kirbe ist gut, freut sich HGV-Vorsitzender Uwe Riedel. „Wir haben 30 Teilnehmer, das kann sich sehen lassen. Es könnten natürlich immer noch ein paar mehr sein, aber wir sind froh, dass im Langen Feld immer mehr mitmachen. Das hat sich über die Jahre zum zweiten Standort entwickelt. Gut ist auch, dass es einige Stützpunkte wie die Bäckerei Ziegler dazwischen gibt.“
Ob zu Fuß oder mit dem Bähnle, zahlreiche Kirbe-Bummler besuchten das Fest auf dem Dorfplatz und schauten bei den Gewerbebetrieben vorbei. In der Herbstlaube des CDU-Ortsvereins gab es leckere Tropfen in Weiß und Rot sowie Schnitzel mit Kartoffelsalat, die Damen vom Kleeblattförderverein um Organisatorin Heidemarie Prechtel hatten über 30 süße und salzige Kuchen gebacken, und beim Förderverein Zsobok wurde schön gehäkelte Weihnachtsdeko als Glöckchen und Kugeln verkauft. Wer schon jetzt an arme Kinder in Rumänien denkt, kann bis zum 10. Dezember Päckchen mit Schulsachen, Lebensmitteln und dem Notwendigen für den täglichen Bedarf im Rathaus abgeben.