Viele Kinder haben beim Abladen des Lastwagens mitgeholfen. Foto: privat

Der Hilfstransport nach Zsobok ist erfolgreich gewesen. Vergangene Woche wurde ein voller Lastwagen des Fördervereins in das rumänische Dorf gefahren.

Murr/Erdmannhausen - Die Fahrt ist anstrengend gewesen. Kein Wunder: Der einfache Weg von Murr ins rumänische Zsobok beträgt 1380 Kilometer. Die drei Bottwartäler Peter Uhl, Willi Häberle, und Heinz Nübel haben sich mit dem Fahren abgewechselt und sind am Dienstag vor einer Woche aufgebrochen und am Donnerstag zurückgekommen. Auf der Hinreise wurden sie von den beiden Zsobokern Laszlo Gal und Karoly Ruzsa begleitet.

40 Kubikmeter Hilfsgüter hatten die Helfer vom Förderverein Kinderheim Zsobok im Gepäck. Dinge, die in dem rumänischen 500-Seelen-Dorf und dem dortigen Kinderheim dringend gebraucht werden. Beides „macht eine recht ordentliche Entwicklung“ durch, findet Heinz Nübel. Der Murrer Bauhofleiter war schon öfter bei den Hilfstransporten dabei und wollte sich diesmal einmal wieder ein Bild von der Situation machen. „Die Sanierung des Kinderheims schreitet voran“, hat er vor Ort beobachtet. „Die Fassade ist jetzt zu zwei Dritteln gedämmt – das ist wichtig wegen der Heizkosten“, erklärt Nübel.

Auch schon sehr weit sei man mit den sanitären Einrichtungen im Kinderheim. „Sie sind am letzten Drittel der Nasszellen“, hat er sich zeigen lassen. Und es kann weitergehen. „Wir hatten einiges an Material für die Bädersanierung dabei – Rohre, Leitungen, Installationsmaterial, Waschbecken, Armaturen . . .“

Aber auch Lebensmittel hatte das Team vom Förderverein im Gepäck. „Die sind nach wir vor sehr gefragt“, so Nübel. „Gerade die Süßigkeiten bei den Kindern.“ Die Jungs und Mädchen haben sich den Süßkram aber auch mehr als verdient, denn sie haben beim Abladen des Lasters tatkräftig mitgeholfen, freut sich Nübel. Die Mannschaft aus dem Bottwartal hatte bei ihrer Ankunft nämlich „ein Problem mit dem guten Wetter“. Deshalb waren alle Dorfbewohner bei der Maisernte eingespannt. „Kurzerhand haben die Kinder einen Nachmittag schulfrei bekommen und uns unterstützt“, berichtet Heinz Nübel. Natürlich mussten die Jungen und Mädchen kein schweres Baumaterial schleppen, sondern nur kleinere Dinge wie Kleider oder Schuhe. „Aber es war schön zu sehen, mit welcher Freude und Tatkraft sie das gemacht haben.“

In alle Freude über den erneuten erfolgreichen Hilfstransport mischt sich aber auch einiges an Nachdenklichkeit. Peter Uhl findet es „traurig, dass es in der europäischen Union noch solche Zustände gibt“. Die Strecke führte die Männer mit dem Hilfstransport durch viele armselige Orte und über Straßen, „die dort Autobahn genannt werden“, so Uhl. In Wirklichkeit seien es schlechtere Landstraßen auf denen alles durcheinander ginge. Ochsen- und Pferdegespanne sind dort neben Autos und Lastwagen unterwegs. Durch die Orte werde teilweise mit 80 Stundenkilometern gerauscht.

Eine nächste Fahrt kann sich Peter Uhl, der zum ersten Mal mit seinem Lastwagen dabei war, gut vorstellen. „Nächstes Frühjahr vielleicht“, sagt er. Jetzt, im Winter, ergebe eine solche Fahrt nach Rumänien keinen Sinn. Eine wichtige Voraussetzung seien aber weitere Spenden und Sponsoren, denn „allein um die 2000 Euro gehen für Maut und Diesel drauf“.