Der geplante Kreisverkehr an der Kreuzung der Bietigheimer Straße zum Langen Feld. Foto: Marbacher Zeitung

Der Gemeinderat billigt die Planung für den Kreisverkehr an der Bergkelter zum Langen Feld.

Murr - Ein lang gehegter Wunsch erfüllt sich in Murr aller Voraussicht nach schon bald. Der Kreisverkehr an der Kreuzung der Bietigheimer Straße zum Langen Feld und zur Bergkelter soll gebaut werden. Das haben die Murrer Gemeinderäte am Dienstag beschlossen. Jetzt fehlt nur noch das Okay des Ausschusses für Umwelt und Technik (AUT) des Ludwigsburger Kreistages, der im November tagt – dann kann im Laufe des nächsten Jahres gebaut werden.

Die Ausgangslage skizzierte der Murrer Bürgermeister Torsten Bartzsch zu Beginn der Sitzung: Obwohl die Kreuzung keinen Unfallschwerpunkt darstellt, kommt es insbesondere beim Abbiegen aus dem Gewerbegebiet zu brenzligen Situationen. Viele Autofahrer seien zu schnell unterwegs, wenn sie sich auf der Bietigheimer Straße ortsauswärts bewegten, so Bartzsch. Der Bau des Kreisels entschleunige diesen Verkehr, was auch dem Wunsch der Anwohner entspricht, die einen besseren Lärmschutz gefordert hatten.

Zupass kam der Gemeinde eine Neuregelung des Kreistags vom Herbst 2016, wonach der Landkreis nicht mehr nur einen Kreisel baut, wenn ein Unfallschwerpunkt vorliegt, sondern wenn die Leistungsfähigkeit der Äste an der Kreuzung nicht mehr gegeben ist. Das war laut einer Untersuchung insbesondere bei den Seitenästen der Kreuzung der Fall. Deren Verkehrsfluss werde mit Hilfe des Kreisels von den Stufen D und E auf das Niveau A und B angehoben. Wobei in der Skala A für „ausgezeichnet“ und F für „völlig unzureichend“ stehe. Das Projekt könne, so Torsten Bartzsch, auch zustande kommen, weil mindestens 15 Prozent des Verkehrs aus den Seitenästen entspringe. Auch die Platzverhältnisse reichten aus, doch müsse die Gemeinde für den Kreisverkehr mit einem Durchmesser von 34 Metern einen Teil eines Grundstücks überbauen, das in der Nähe liegt und der Gemeinde gehört.

Über die technischen Details der Planung informierte Christian Opitz, stellvertretender Leiter des Verbandsbauamtes Großbottwar. „Auch ein Sattelzug kommt herum“, versicherte er. Ein Betonring im Innern des Kreises werde für Stabilität sorgen. „Oft ist ein Bordstein schon nach drei Monaten kaputt“, berichtete Opitz von herkömmlichen Bauwerken. Bei einem Pilotprojekt an der B27 in Besigheim habe sich dagegen gezeigt, dass der „sehr teure“ Beton den Belastungen Stand halte.

Am Kreisel entstehen drei Fußgängerüberwege, die ausgeleuchtet werden, erklärte Christian Opitz weiter. Nur an der Straße Im Langen Feld ist eine Insel als Querungshilfe vorgehen. Die Sicherheit der Fußgänger ist auch Gunter Eberhardt (CDU) wichtig, der an die Bewohner der Seniorenresidenz an der Bergkelter erinnerte, welche die Bietigheimer Straße künftig besser überqueren könnten. Die Bauzeit gab Christian Opitz auf Nachfrage von Gunter Hekel (Freie Wähler) mit mindestens zwei Monaten pro Kreiselhälfte und halbseitiger Sperrung an. Es würden also wohl fünf Monate. Man könne den Verkehr nicht voll sperren, da die Stelle stark frequentiert sei. Das sieht auch Torsten Bartzsch so: „Diese Zeit wird sicher nicht vergnügungssteuerpflichtig.“

Die Kosten von rund 520 000 Euro teilen sich der Landkreis Ludwigsburg und die Gemeinde Murr, da diese am Kreisel mit ihren beiden Straßen zu 50 Prozent beteiligt ist und die Bietigheimer Straße als Kreisstraße die beiden anderen Äste bildet.