Zufriedene Gesichter beim Kelterfest unter Pandemiebedingungen Foto: avanti

Ohne Zelt, aber mit DJ, zahlreichen Helfern und entspannter Grundstimmung geht in Marbach das Traditionsfest der Weingärtner im Freien über die Bühne.

Marbach - Buchenholzrauch durchzieht das Gelände der Marbacher Weingärtner, auf dem sich Menschen mit entspannten Gesichtern lebhaft unterhalten, miteinander lachen, trinken und essen. Das Kelterfest unter Pandemiebedingungen lockte am vergangenen Freitag und Samstag Gäste an, die trotz Corona Lust auf Geselligkeit hatten. Damit das gemeinsame Feiern für alle Beteiligten gut geht, hatten die Weingärtner ein Hygienekonzept erstellt, das konsequent überprüft wurde: Sandra Rössle und Simon Wurm bildeten in der ersten Schicht das Empfangskomitee, das bei sämtlichen Gästen die 3G-Regelung überprüfte. Zum Zeichen der Einlass-Erlaubnis klebten sie ein Band um jedes Handgelenk. Damit kämen die meisten gut klar, wie die Helfer sagten. „Es gibt nur sehr wenige, die meckern“.

Konsequente Umsetzung des Hygienekonzepts

Auch eine mehrköpfige Gruppe – zumeist Affalterbacher und mit dem Rad unterwegs– fühlte sich von dem Prozedere nicht abgeschreckt. „Wir fühlen uns wohl. Ich muss nur immer dran denken, die Maske anzulegen, wenn ich über den Hof gehe“, meinte etwa Markus Faigle, der das Hygienekonzept „vollkommen in Ordnung findet und es bewusst mitträgt“. Sina Bertsch teilt seine Meinung. „Viele von uns sind Handballer, die sich wünschen, dass wir nicht schon bald wieder total eingeschränkt sind“, so die junge Frau, die sich „auf dem Fest sicher und wohl fühlt“. Der 62-jährige Hans-Peter aus Backnang findet das Maske-Anlegen im Freien „allerdings etwas übertrieben“. Doch ist er ebenso dankbar dafür, „wieder raus zu dürfen“, wie es auch Begleiterin Claudia zum Ausdruck brachte. Der Marbacher Martin Eissler, der „immer zum Kelterfest kommt“, konnte das Fest, das von den Organisatoren mit sicherem Abstand zu den Nachbartischen und einem weitläufigeren Radius geplant wurde, ebenfalls genießen. Die vielen Bierbänke und -tische bis hin zur Wiese ermöglichten es, dass keine Menschen fremder Haushalte Platz nehmen mussten, wo Freunde oder Familie unter sich bleiben wollten.

Endlich mal wieder im Weinwagen stehen

Allerdings musste das Traditionsfest ohne Zelt auskommen – ein Umstand, der den Aufwand für die Helfer aber reduzierte. Und ohne Bedienung: Getränke und Verzehrgut wurden in Selbstbedienung abgeholt – etwa Flammkuchen oder Käsewürfel. Hier wie auch an der Kasse des Grillsportvereins wurde konsequent mit Maske gearbeitet. „Zwar etwas nervig“ für Renate Horvath, die am Samstag den Arbeitseinsatz allein absolvierte. Wer mit Lebensmitteln hantierte, trug obendrein Handschuhe. Das Grill-Team etwa bestand komplett aus Geimpften. Und die händigten den Braten aus, mit dem Rainer Schleweck um 11 Uhr den Smoker bestückt hatte. Erhard Geeck und Franz Vojt grillten aromatisch duftende Rote sowie Currywürste. Und die „kleinen Brüder“ von Vorstand Matthias Hammer, Andreas und Christoph, waren froh, endlich wieder im Weinwagen stehen zu können und Rebensaft, Sekt oder Secco über den Tresen zu reichen. „Das Kelterfest hat im Jahres-Kalender einfach gefehlt“, war sich Andreas Hammer sicher.