Die Brücke ist bei dem Unfall wohl irreparabel beschädigt worden. Foto: 7aktuell.de/Kevin Lermer

Nach einem Unfall an einer Brücke kann die S-Bahn Linie 4 vorübergehend nur bis Burgstall rollen. Die Buslinie 455 ist aus diesem Grund so erweitert worden, dass alle ankommenden und abfahrenden Züge Anschluss nach Backnang haben.

Marbach - Weitreichende Folgen für den S-Bahn-Verkehr zwischen Marbach und Backnang hat, dass am Montag vergangener Woche ein Baggertransporter an der Backnanger Eisenbahnbrücke hängen geblieben ist. Laut Pressestelle der Deutschen Bahn wird nämlich so schnell keine S-Bahn mehr zwischen Burgstall und Backnang verkehren können. Ein DB-Sprecher sagt auf Anfrage unserer Zeitung: „Die Brücke ist voraussichtlich nicht mehr zu reparieren. Es wird daher eine Hilfsbrücke eingebaut werden müssen. Die Dauer des Einbaus und der Abbau der alten Brücke wird mit Ende des Jahres 2016 oder Anfang des Jahres 2017 abgeschlossen sein. Der Schaden bewegt sich im niedrigen einstelligen Millionenbereich. Weitere Details werden sich erst im Laufe der Arbeiten zeigen.“

Der Verkehrsverbund Stuttgart (VVS), der für den Fahrplan zuständig ist, erklärt offiziell: „Die Buslinie 455 wurde so erweitert, dass alle in Burgstall ankommenden und abfahrenden S4-Züge Anschluss von und nach Backnang haben. Die zusätzlichen Fahrten des Schienenersatzverkehrs halten nur in Backnang, Burgstall Bahnhof und Murrbrücke.“ Allerdings habe die Regional Bus Stuttgart GmbH (RBS) bereits wegen des Schülerverkehrs eine zusätzliche Fahrt eingerichtet.

Das kann Laura Walter aus Marbach bestätigen. Sie fährt täglich nach Backnang zur Schule, eigentlich mit der S-Bahn. Sie steigt nun in Burgstall in den eingerichteten Schienenersatzverkehr um: „Anfangs war der Ersatzbus total überfüllt, aber Mitte der Woche kamen dann zwei Busse. Ich komme nun etwa fünf Minuten später an, das geht.“

Eine andere Variante wählen jetzt zwei Mütter, die ihre Erstklässler zur Schule nach Backnang begleiten. Sie steigen am Marbacher Bahnhof in den Bus der Linie 364, der über Rielingshausen, Kirchberg-Frühmeßhof und Großaspach zum Backnanger Bahnhof fährt. Der Bus kommt zwar zur gleichen Zeit am Backnanger Bahnhof an, aber sie müssen eine knappe Viertelstunde früher mit ihren Kindern am Marbacher Bahnhof in den Bus steigen. Zurück fahren sie dann ebenfalls mit dem Linienbus, „der Fahrplan passt zurzeit ganz gut zum Stundenplan“.

Mit in diesem Bus fahren auch zwei Frauen aus Freiberg. Sie müssen nach Backnang zur Arbeit pendeln und steigen am Marbacher Bahnhof um. So umgehen sie die überfüllten Ersatzbusse, die ab Burgstall unterwegs sind.

Der Sprecher der DB weiß, „dass unangenehme Folgen für die Fahrgäste entstehen, aber das ist leider nicht zu ändern bei einem solchen Unfall.“