Der Christrose-Kunsthandwerkermarkt hat Premiere in der Gemeindehalle gefeiert. Die Besucher konnten dort Mode, Schmuck, Deko und mehr entdecken.
Marbach-Rielingshausen - Über viele Jahre hinweg ist der Schneeglöckchen-Markt im Forsthof ein Anlaufpunkt für Freunde von Kunsthandwerk-Arbeiten gewesen – bis die Veranstaltung nach Bad Rappenau umzog. Jetzt ist sie als Christrose-Markt aber auch im Bottwartal wieder vertreten und hat in der Gemeindehalle eine neue Heimat gefunden. Der Markt ist vermisst worden, davon zeugt der Besucherandrang.
„Von Anfang an ist viel los gewesen“, freut sich Ursula Lorenz aus Ludwigsburg, die an ihrem Stand Taschen, Tücher und Armbänder mit antiken Broschen anbietet. Und auch der Kirchberger Horst Lachner ist zufrieden mit dem Veranstaltungsort: „Es wäre schön, wenn der Markt in Zukunft immer hier stattfindet. Für mich ist das ein Heimvorteil.“ Der Fotograf zieht jährlich in einer anderen Stadt mit seinem Stativ um die Häuser, um Motive für selbst gedruckte Karten zu finden: „Einer meiner Favoriten ist ein Kirchenfenster aus Südtirol.“ Aber auch vor der Haustür findet er Inspiration.
Inspiration hat es beim Christrose-Markt auch von Seiten der Veranstalterin Brigitte Kolacyak gegeben, die stets ein Motto über ihre Veranstaltungen stellt. In Rielingshausen lautete es „Kunsthandwerk auf der Spur des Lichts“. Zur Umsetzung, haben sich die Kunsthandwerker einiges einfallen lassen. Ursula Paschmann und Gabi Schlüter fertigen etwa aus den Köpfen von Handpuppen moderne Lampen. Ein Knopfdruck, und dem Kasperle geht ein Licht auf: „Es wäre doch schade gewesen, die Puppen einfach wegzuwerfen.“
Tatsächlich begrüßt das Thema „Licht“ die Besucher schon auf dem Parkplatz – dank der Fensterfront der Gemeindehalle, zu der ein Weg aus Kerzen führt. Wer dort die Eingangstür öffnet, wird von einem Meer aus Christrosen begrüßt, die es hier natürlich auch zu kaufen gibt. Auf eine ganz eigene Art und Weise hat Katrin Köhler das Thema „Licht“ in Schmuck eingebunden. An ihrem Tisch funkeln Ketten, Ringe, Ohrringe und Armbänder um die Wette. Möglich macht das transparentes Emaillé, dass auf Silber aufgebracht wird: „Vor allem im Sonnenlicht kommen die Stücke richtig zum Leuchten.“ Anders sieht es da bei den Engelkerzen von Michael Meyer aus, die dunkle Abende erhellen: „Die gewundene Form verleiht der Kerze beim Abbrennen die Gestalt eines Lichtwesens.“
Generell gibt es beim Christrose-Markt vieles zu entdecken, dass es so sonst eher selten zu finden gibt. Immer wieder bleiben Besucher interessiert am Tisch von Martina Kraus stehen, die „Schmückende Heilkräuter“ verkauft. Lebensecht winden sich goldene Lavendelstiele um Finger oder ein Fliederzweig wird zum silbernen Collier. Das gelingt, indem zunächst aus den realen Pflanzen eine Form angefertigt wird. Fingerspitzengefühl beweist auch Antje Lümmerling, die vor den Augen der Besuchern mit dünnen Pinsel detaillierte Zeichnungen auf Porzellan aufbringt – vor allem Blütenmotive wie, passend zum Markt, etwa die Christrose.