Der Spatenstich für das Seniorenheim ist für das Frühjahr 2018 geplant. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Im kommenden Frühjahr soll der Spatenstich für das Seniorenheim im Marbacher Stadtteil sein. Das Haus soll 30 Betten und zwölf Wohnungen haben.

Marbach-Rielingshausen - Der Spatenstich für das Seniorenheim in Rielingshausen ist für das kommende Frühjahr anvisiert. Zuvor musste allerdings das Baugesuch für das Haus mit 30 vollstationären Betten und zwölf Wohnungen in der Frankenstraße 1 abgesegnet werden – was sich aber als unproblematisch erwies. Der Ausschuss für Umwelt und Technik sowie der Ortschaftsrat haben den Antrag vergangene Woche einmütig durchgewunken.Allerdings musste die Stadtverwaltung zunächst das eine oder andere erklären. Was daran lag, dass für das Projekt zwar ein Bebauungsplan maßgeschneidert wurde, aber dennoch eine Reihe von Überschreitungen auf den Tisch kamen, für die eine Ausnahmegenehmigung benötigt wurde. So wird die nördliche Baugrenze zur Egelseestraße durch ein Vordach über dem Haupteingang, einen Laubengang im zweiten und dritten Obergeschoss und eine Fluchttreppe im Erdgeschoss überschritten. „Das sieht aber auf den ersten Blick gravierender aus, als es in der Praxis ist“, beteuerte der Bürgermeister Jan Trost. Zur Egelseestraße 2 hin, und damit zur Wohnbebauung, seien sogar Verbesserungen erzielt worden. Hier sind im Gegensatz zur ursprünglichen Planung keine Balkone mehr vorgesehen.

Die einschneidenste Veränderung sei der Laubengang. Dass der nicht im Bebauungsplan berücksichtigt wurde, könne man aber auf keinen Fall dem Bauherrn ankreiden. „Das ist aus nicht mehr nachvollziehbaren Gründen durchgegangen. Der Investor wollte sich damit keinen Vorteil verschaffen“, betonte der Bürgermeister. Er wies darauf hin, dass besagter Laubengang immer vorgesehen gewesen sei. „Das ist bei der Übertragung in den Bebauungsplan sowohl dem Zeichner wie auch mir und dem Architekten nicht aufgefallen“, hatte auch schon der stellvertretende Bauamtsleiter Ralf Lobert im Ausschuss für Umwelt und Technik erläutert. Die Überschreitungen seien zudem dadurch zu erkären, dass der Bebauungsplan parallel zu dem sehr komplexen Vorhaben vorangetrieben wurde. „Jede Ebene unterscheidet sich von der anderen“, betonte er. Keine Modifizierung sei darauf zurückzuführen, dass der Investor das Gelände im Nachgang über Gebühr ausmosten wolle. Das gilt auch für die Tiefgarage, die die vorgeschriebenen Abstandsflächen in Richtung Frankenstraße missachtet. „Da geht es ein Stück weit raus. Es ist aber natürlich wichtig, dass man vernünftig parken kann“, sagte Jan Trost. Erläuterungen, die sowohl dem Ortschaftsrat als auch dem Ausschuss plausibel erschienen. „Das ist nachvollziehbar und plausibel“, sagte Jochen Biesinger von der CDU im Ausschuss. Er sei aber erstmal geschockt gewesen, als er die Unterlagen aus dem Briefkasten gezogen habe. Insofern hätte er es gut gefunden, wenn die Erläuterungen schon in der Sitzungsvorlage gestanden hätten. Bauamts-Mitarbeiter Ralf Lobert räumte ein, dass man selbst überrascht gewesen sei. Die Baurechtsstelle sei aktuell aber auch nicht besetzt, sodass man die Unterlagen nur mit Mühe und Not fristgerecht erstellen könne. „Die Ursachenforschung betreiben wir dann im Prinzip parallel bis zur Sitzung“, sagte Ralf Lobert.