Marbach - Der Zustand der Sanitärräume an der Marbacher Grundschule sowie das Thema Sauberkeit sorgen für Unmut bei den Eltern. Foto: KS-Images.de

Die Reinigungsfirma, die die Grundschule sauber halten soll, erledigt ihre Arbeit nicht zur Zufriedenheit von Eltern, Schule und Stadt.

Marbach - Der Zustand der Sanitärräume an der Marbacher Grundschule sowie das Thema Sauberkeit sorgen für Unmut bei den Eltern. Vor zwei Wochen hat die Vorsitzende des Elternbeirats Susanne Wichmann einen Brief an die Stadtverwaltung geschrieben und den Ärger an konkreten Beispielen festgemacht. In der Gemeinderatssitzung am Donnerstag hat der Freie-Wähler-Rat Dr. Michael Herzog den Unmut einer Lehrerin der Grundschule mit demselben Tenor weitergegeben: Die Reinigung lässt zu wünschen übrig, es ist zu dreckig in der Einrichtung.

„Die beauftragte Reinigungsfirma erledigt ihre Arbeiten sehr unzureichend“, kritisiert Susanne Wichmann. „Auf den Toiletten befinden sich keine Mülleimer, aber etlicher Müll in allen Ecken und Ritzen, der nicht entsorgt wird. Die Toiletten werden nicht in dem nötigen Umfang gereinigt.“ Unabdingbar sei eine Kontrolle der durchgeführten Arbeiten von Seiten der Stadt anhand des vereinbarten Leistungskataloges, fordern die Eltern der Marbacher Grundschüler. Zuständigkeiten scheinen nicht geklärt, sagt Wichmann auf Nachfrage unserer Zeitung. „Zum Beispiel, wer zuständig ist, was das Nachfüllen von Seife angeht. Eltern haben die Reinigungskräfte angesprochen, die auf den Hausmeister verweisen, und der sagt, die Reinigungskräfte sind zuständig. Das ist unbefriedigend“, betont sie. Die Folge: Wochenlang seien die Seifenspender nicht aufgefüllt worden. Auch das Ausgussbecken, das unter anderem für den Kunst-Unterricht genutzt wird, sei wochenlang nicht gereinigt worden. Eine standardisierte Hygieneanweisung hänge für die Schüler nicht sichtbar viel zu weit oben. Sie sollte kindgerecht und auf Augenhöhe lesbar neben den Waschbecken zu sehen sein.

Darüber hinaus seien die Toilettenräume inzwischen sehr in die Jahre gekommen, monieren die Eltern in ihrem Brief. Schlechte Gerüche würden aus veralteten Rohren dringen. Kaum eine Toilettenspülung hänge noch an ihrem richtigen Platz. Dazu kommen kaputte Fliesen, lose Seifenspender und Toilettenpapierhalter. „Es geht uns nicht um eine Sanierung der Toilettenräume, sondern einfach um Instandhaltung beziehungsweise Instandsetzung“, betont Susanne Wichmann. Die Lehrkräfte würden Mängel – auch hinsichtlich der Reinigung – zwar notieren und an die Stadt weitergeben, doch dieser Kontrollprozess sei viel zu langsam. „Das müsste engmaschiger sein“, fordert sie. „Wir wollen keinen Stress machen“, so Wichmann, „Aber so kann es nicht weitergehen.“

Das sieht auch der Erste Beigeordnete der Stadt Marbach, Gerhard Heim, so. Vor etwa fünf Jahren habe man die Reinigungsdienstleistung ausgeschrieben – auf Druck der Gemeindeprüfungsanstalt. „Die hat uns schon vor 15 Jahren beanstandet, dass wir das tun müssen, aber wir haben den Hinweis immer ignoriert.“ Mit dem Wechsel vom bekannten Kleinstunternehmen hin zu einer größeren anonymeren Reinigungsfirma begannen die Probleme. Drei verschiedene Firmen reinigen die Marbacher Schulen. „Das größte Problem gibt es an der Grundschule“, so Heim, der sich selbst ein Bild vor Ort gemacht hat und um die Missstände weiß. Vergangene Woche habe er ein Gespräch mit dem Unternehmen geführt und deutliche Worte gefunden. „Wenn es jetzt nicht funktioniert, werden wir Geld einbehalten oder dann kündigen.“ Auch der Hausmeister sei angewiesen, kleine Reparaturen sofort zu erledigen.