Emmanuel Macron hat auch in L'Isle-Adam die meisten Wählerstimmen bekommen. Trotzdem sind viele Adamesen vom Ausgang der Wahl enttäuscht. Foto: dpa

In der Marbacher Partnerstadt L'Isle-Adam hat Emmanuel Macron viele Wählerstimmen geholt. Trotzdem sind unzählige Adamesen unglücklich über den Ausgang dieser Wahl.

Marbach - Die ersten verlässlichen Hochrechnungen zum  Ausgang der Präsidentschaftswahl in Frankreich sind am Sonntagabend, kurz vor 20 Uhr über den Äther gegangen. Zur gleichen Zeit konnte man im Hause Fischer in Marbach Steine von Herzen fallen hören. „Wir sind erleichtert“, sagt Eckhard Fischer, im Partnerschaftskomitee der Stadt zuständig für die Kontakte nach Frankreich. In L’Isle-Adam haben sich 71,03 Prozent der Wähler für den sozialliberalen Emmanuele Macron, 28,97 Prozent für die Rechtspopulistin des Front National, Marine Le Pen, ausgesprochen. Damit haben die Adamesen  das Wahlergebnis des Landes tendenziell  bestätigt.

Trotz der deutlichen Zahlen seien jedoch viele Adamesen nicht glücklich über den Wahlausgang, berichtet Fischer weiter. Schon die im Wahlkampf herrschende Atmosphäre hätten viele als schrecklich empfunden. „Nach der Wahl bleibt viel Arbeit, um die Stimmen für Le Pen zu senken“, urteilt Eckhard Fischer. Schließlich werde Mitte Juni die Nationalversammlung gewählt, „dort werden zahlreiche Abgeordnete des Front National sitzen“.

Einige ältere Freunde fanden es zudem „seltsam, dass nun jemand aus der Kinder- oder Enkelgeneration ,père de la nation’ – Vater der Nation – werde“, hat Fischer in Gesprächen erfahren. Demnach müsse nun ganz Europa gegen den Anstieg des Nationalismus in vielen Ländern reagieren.