Im Landkreis erkranken jährlich 2000 Menschen an Demenz. Foto: dpa

Die Demenzgruppe der Diakoniestation wird weiter von der Stadt finanziell unterstützt.

Seit 2015 bietet die Diakoniestation Marbach eine Demenzgruppe mit dem Namen „Gemeinschaft am Nachmittag“ an. Bezuschusst wurde das Projekt von der Stadt seither mit 2000 Euro pro Jahr. Allerdings hatte man damals im Verwaltungsausschuss beschlossen, die finanzielle Unterstützung erst einmal auf drei Jahre zu begrenzen. Am Donnerstag erneuerten die Stadträte ihr Ja zu der Arbeit der Ehrenamtlichen und beschlossen die Fortführung des Zuschusses. Demenz sei ein großes Problem, erklärte der Erste Beigeordnete der Stadt, Gerhard Heim. Die Gruppe könne das Problem nicht lösen, leiste aber wichtige Arbeit.

Viel Lob und Dank gab es auch seitens der Räte. Demenz sei ein Thema, das die Gesellschaft betreffe, sagte Heinz Reichert von der SPD. „Es ist wichtig, dass es solche Gruppen gibt. Sie sind eine segensreiche Einrichtung.“ Die 2000 Euro seien sehr kostengünstig. „Ich könnte mir, wenn sie es auch brauchen, noch mehr vorstellen“, so Reichert an die Adresse von Werner Hertler, Vorstandsmitglied des Krankenpflegevereins. Die zehn Plätze in der Gruppe seien belegt, hatte dieser zuvor ausgeführt. Das Konzept habe sich bewährt. Und auch, wenn die Zahl der Mitarbeiter von 18 auf 15 gesunken sei, könne man eine gute Betreuung gewährleisten.

Im Landkreis erkrankten jährlich 2000 Menschen an Demenz, so Hertler. Heruntergebrochen auf Marbach komme man auf rund 60 Personen, rechnete Reichert aus. Die Angehörigen fänden sich mit der Zeit in schwierigen Lebenssituationen wieder, die Gruppe biete nur ein kleines Angebot, so Hertler. „Wir müssen in die Breite gehen. Das Thema Demenz muss aus dem Tabu herausgeführt werden, es muss zu einer Selbstverständlichkeit werden.“

Auch Heike Breitenbücher (CDU) sieht das Thema im Alltag angekommen und aus Scham eine gewisse Isolierung der Betroffenen. „Die Gruppe bringt das Thema in die Öffentlichkeit, und wir alle müssen lernen damit umzugehen.“ Ein normaler souveräner Umgang mit Demenz hielte auch Grünen-Rat Sebastian Engelmann für einen gesellschaftlichen Fortschritt. Auch er bot eine größere finanzielle Unterstützung an – falls nötig. Dr. Michael Herzog sieht in der Gruppe einen kleinen Lichtblick im oft schwierigen Alltag der Betroffenen und vor allem Angehörigen. Dass der Antrag in der Woche der Demenz auf den Tisch komme sei passend.