Gruppenbild der Marbacher Feuerwehrleute mit den Geehrten und Beförderten. Foto: KS-Images.de /

Die Hauptversammlung hat Kommandant Alexander Schroth und seine Stellvertreter einstimmig bestätigt. Dennoch ist der Chef sauer.

Die Verärgerung saß tief bei Feuerwehrkommandant Alexander Schroth und seiner Mannschaft. „Jetzt habt ihr ja euer neues Spielzeug“, so die wenig wertschätzende Bemerkung vom Mitglied eines städtischen Gremiums, die das Fass für Schroth und sein Team zum Überlaufen brachte. Bei der Übergabe des neuen Feuerwehrfahrzeugs LF10 führte diese, wenn auch unbedacht gemachte Aussage, zum Gefühl mangelnder Wertschätzung ihrer 178 Einsätze mit 5512 ehrenamtlichen Einsatzstunden. Kreisbrandmeister Andy Dorroch erinnerte daher daran, „dass die Feuerwehren das schärfste kommunale Schwert für die Sicherheit vor Ort sind“.

Jan Trost ist als Feuerwehrmann gefragt

Bürgermeister Jan Trost war daher in seiner Dankesrede als der sprichwörtliche Feuerwehrmann gefragt. Im Namen aller Gremien und Bürger der Stadt brachte Trost die Wertschätzung für den unermüdlichen Einsatz zum Ausdruck, für ihren Einsatz in Marbach mit seinen Teilorten, täglich rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr.

Und dieses Ehrenamt ist zeitintensiv. Für die Ausbildung kamen 5234 Ausbildungsstunden dazu, fast ebensoviele wie Einsatzstunden. Denn längst sind die Feuerwehrfrauen und -männer darüber hinaus für Wasserrettung, dem Ablösen festgeklebter Klimaaktivisten oder für Rettungseinsätze bei schweren Straßen- und Autobahnunfällen verantwortlich. Ganz neu kommt ist die Wehr Erstanlaufstelle in Krisensituationen eines Blackouts. Solche Szenarien eines mehrtägigen Stromausfalls sind spätestens seit dem Ukrainekrieg reale Bedrohungsszenarien, ob nun durch Hacker oder Terrorangriffe und werden von den Verantwortlichen überaus ernst genommen.

Da war es kein Wunder, dass Schroth im Amt einstimmig bestätigt wurde, genauso wie sein neuer erster Stellvertreter Björn Christ Zwei Vorgänger haben sich nach 15 und 20 Dienstjahren nicht mehr zur Wiederwahl gestellt haben und wurden mit großen Ehren verabschiedet wurden.

Zeichen der Anerkennung

Wo viel geleistet wird, sind Zeichen der Anerkennung ein wichtiges Element für die ehrenamtliche Motivation, egal ob nun durch Ehrungen oder Beförderungen. Stellvertretend für die 15 Geehrten sei hier Albrecht und Eberhard Wildermuth genannt, die seit 50 Jahren für die Marbacher Bürger und die ihrer Teilorte im Einsatz sind. Bei den elf Beförderungen reichte der Reigen von der Ernennung zur Feuerwehrfrau und -mann wie bei Hannah und Sophia Wachter und Felix Krohnert bis hin zum Hauptbrandmeister wie bei Andreas Schäfer.

„Als nachbetrachtende Erkenntnis der Pandemie bin ich mir sicher, dass wir mit mehr ‚Wir‘ und weniger ‚Ich‘ in der Gesellschaft auch Krisen lösen können, von denen wir heute noch gar nicht wissen, dass es sie gibt“, sagte Kreisbrandmeister Andreas Dorroch über die künftigen Anforderungen mit ihren Gefahren weiter. Denn das habe man schließlich schon bisher bewiesen, egal ob bei Großeinsätzen, Naturkatastrophen oder in Pandemiezeiten, gab der oberste Feuerwehrmann im Kreis Ludwigsburg der Marbacher Wehr mit auf den Weg.