In verschiedenen Kommentarspalten herrscht mitunter ein rauer Ton. Foto: dpa/Yui Mok)

Nicht immer geht es im Wahlkampf nur um Sachthemen – vor allem beim Blick in die sozialen Medien. Auch das war ein Punkt beim Leser Forum der Marbacher Zeitung.

Beilstein - Vor allem in den sozialen Medien geht es in Sachen Bürgermeisterwahlkampf ganz schön zur Sache. „Der Ton ist schärfer geworden“, so die Moderatorin Karin Götz. „Weniger von Ihnen selbst, aber von ihrem Umfeld. Wie viel Einfluss hat man da, die Wogen zu glätten?“, fragte sie. Barbara Schoenfeld hat die Erfahrung gemacht, dass sie „sehr häufig auch auf der persönlichen Ebene attackiert“ worden sei. Aber sie habe in Beilstein „kein Umfeld, auf das sie Einfluss nehmen könnte“. Georg Kobiela erklärte, dass es sich ebenfalls nicht um sein Umfeld handle, das da in dieser Hinsicht aktiv sei. Zudem habe er mehrfach um gemäßigten Ton gebeten. „Meine Verantwortung als Kandidat ist es, da für Sauberkeit zu sorgen. Das empfinde ich als Verpflichtung, um die Stimmung im Ort gesund zu halten.“

Gefühl einer „Anti-Kobiela-Welle“

Die Kandidaten hatten kurz nach dem ersten Wahlgang ein Telefonat, in dem Georg Kobiela Barbara Schoenfeld fragte, ob sie nicht einen gemeinsamen Aufruf zu einem fairen und sauberen Wahlkampf platzieren sollten. Barbara Schoenfeld: „Ich selbst habe immer sauberen und fairen Wahlkampf gemacht. Insofern hatte ich das Gefühl, dass das nicht meine Baustelle ist, sondern die von Herrn Kobiela.“ Der widersprach, dass auch er schon von Schoenfelds Coach in den sozialen Medien angegangen worden sei. Karin Götz sprach die „Anti-Kobiela-Welle“ an. „Es hat den Anschein, dass ständig Ihre Glaubwürdigkeit in Frage gestellt wird. Wie geht man damit um?“ Im persönlichen Gespräch passiere ihm das nicht, so der Kandidat. „Ich habe das Gefühl, dass das eine kleine, aber sehr lautstarke Gruppe ist.“

Fragliche Wiederwahl ist Thema

Bei Barbara Schoenfeld sorgte immer wieder ihr Alter und eine mögliche Wiederwahl in acht Jahren für Gesprächsstoff. Wenn sie am Sonntag gewählt werden würde, wäre sie 68 Jahre, wenn es um die Wiederwahl geht. Laut Gesetz ist das nicht möglich. Die Kandidatin sieht aber Möglichkeiten: „Wir wissen nicht, was es in ein paar Jahren an Gesetzen geben wird, was das Alter angeht.“

Studie sorgt für Aufregung

Der Artikel „Gegen alle Klimakiller“, den Georg Kobiela vor fünf Jahren mitverfasste, hatte ebenfalls Aufregung ausgelöst. Darin war unter anderem zu lesen, dass Autoverkehr unattraktiv gestaltet werden müsse oder Menschen vegan leben sollten. Es habe sich um eine Studie gehandelt, so Kobiela. „Das sind klare Was-wäre-wenn-Dinge aus einer wissenschaftlichen Perspektive.“ Es sei „definitiv nicht Aufgabe eines Bürgermeisters, den Leuten vorzuschreiben, was auf dem Teller zu liegen hat“.

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