Auf die Besucherinnen und Besucher wartete ein vielfältiges Angebot. Foto: Peter Mann

Die Leistungsschau der Pleidelsheimer Betriebe hat am Sonntag nachmittag zahlreiche Interessierte angelockt.

Mit heftigem Gebimmel kündigte sich das „Bähnle“ an, bog um die Ecke und kam direkt am Beginn des Gewerbegebiets von Pleidelsheim zum Stehen – exakt vor dem Stand der Segelflieger, die dort einen Gleiter mit 15 Meter Spannweite präsentierten. Der Zug war voll besetzt, die Fahrgäste stiegen aus und machten sich sogleich auf in das weitläufige Areal. Viele Menschen aus Pleidelsheim und Umgebung nahmen die Gelegenheit wahr, am Sonntag die Leistungsschau der Unternehmen, Geschäfte und Vereine zu besuchen, informierten sich, machten hier und da sogar ein Schnäppchen oder nahmen eines der zahlreichen gastronomischen Angebote wahr. Wer im Lauf dieses Nachmittags im Ort herumkam, konnte feststellen: Pleidelsheims Wirtschaft ist bemerkenswert breit aufgestellt. Das Spektrum reicht vom Weltmarktführer bis zum Hofladen der Marmeladenmanufaktur.

Zoller ist in 65 Ländern aktiv

Ganz oben in der globalen Rangliste der Hersteller von Messgeräten für bearbeitende Maschinen, steht die Firma Zoller, mit ihren rund 850 Mitarbeitern auch der größte Arbeitgeber in Pleidelsheim. Die Besucher konnten dort High-Tech erleben: In der Smart Factory sahen sie Anlagen gezeigt, mit denen man zum Beispiel Bohrköpfe auf individuelle Maße einstellen kann. Oder Wälzfräser vermessen, komplexe Teile, die für die Herstellung von Zahnrädern nötig sind. „Wir sind in 65 Ländern aktiv,“ sagte Christoph Zoller von der Geschäftsführung. Besondere Attraktionen: Führungen durch die Fertigung, aber auch eine Autogrammstunde der Handballer von Bietigheim-Bissingen, die Zoller sponsert, und Honigverkauf von den Bienen, die auf dem Firmengelände leben.

Innovation wird in Pleidelsheim groß geschrieben: Das erlebten Besucher bei Inovance Technology, einem Anbieter von Automationslösungen, Lieferant vor allem für den Maschinenbau. Im Ausstellungsraum konnten Technik-Interessierte ein breites Angebot bestaunen; zum Beispiel Frequenzumrichter, die bei der Steuerung beispielsweise von Windkraftanlagen eine Rolle spielen.

Im Gewerbegebiet füllten sich die Straßen ab dem frühen Nachmittag. An den Ständen der Süwag – Motto: „Mein Kraft vor Ort“ – verzeichnete Anna Rössler großes Interesse an energiesparenden, umweltfreundlichen Lösungen wie Photovoltaik und elektrischen Ladestationen. Gleich daneben, im dquadrat-Shop begeisterten sich Besucherinne für eine bunte Auswahl von Damenmode oder Trachtenkleidern. Manche konnte da ein Schnäppchen machen. „Solche Angebote wie 3 für den Preis von 2, das wird immer gerne angenommen,“ sagte Allessandra Chinni von dquadrat.

Jugendhaus sucht Mitarbeiter

Für das Jugendhaus Pyramide machte sich dessen Leiterin Maria Viudez stark. Sie hoffte, Interessenten und vielleicht sogar auch Mitarbeiter für diese Einrichtung zu gewinnen. Im Autohaus Gerlach konnte man verschiedenste Modelle von Ford begutachten oder im Fahrsimulator über eine Rennstrecke steuern. Und sich anschließend vom verlockenden Angebot der Landfrauen Pleidelsheim verlocken lassen, die 22 verschiedene Kuchen und Torten gebacken hatten.

Manche Besucher kamen teils aus Neugier, andere mit einem bestimmten Ziel. Einer wollte unbedingt die moderne Fertigung „beim Zoller“ sehen. Ein anderer seiner Frau seinen Arbeitsplatz zeigen. Einem Rentner-Ehepaar hatte es ein Angebot bei der Firma Keller Fensterbau angetan: „Wir kommen wegen des guten Rehbratens.“ Auch für Kinder war viel geboten: Bobbycar-Strecken, Karussells, Mal- und Bastelangebote, und Luftballons allerorten.

Auch außerhalb des Gewerbegebietes gab es viel zu entdecken. Beim Bildhauermeister Till Failmezger etwa konnten Kinder im Sandkasten nach versteckten Halbedelsteinen suchen – geschliffenen Achaten oder Karneolen zum Beispiel. Aber auch die Großen versuchten sich als Steinmetz und bekamen ein Gefühl, wie sich Marmor oder Sandstein schneidet.

Im Ortskern sammelten sich die Menschen an mehreren Essensständen, eine Band spielte nostalgische Musik wie „Route 66“ oder „Downtown“. Nur ein paar Schritte von dort präsentierte sich mit der Firma Greiner, Hersteller von speziellen Sitzen und Liegen etwa für den Medizinbereich, ein Mittelständler mit speziellem Angebot. Auch hier gab es Betriebsführungen, Besucher konnten sich aber auch einfach in einen der unglaublich bequemen Sessel aus eigener Produktion fallen lassen. Marketingchefin Jennifer Rudel erklärte, das Unternehmen mit rund 130 Mitarbeitern sei auch stark im Ausland tätig, aktuell zum Beispiel im Nahen Osten und auch in Afrika.

Im Internet und dabei doch bodenständig: das ist die Marmeladenmanufaktur mit Hofladen von Ute Sailer. Die Leute saßen dort gemütlich beisammen oder verfolgten, wie Marmelade gekocht wird. „Wir haben ein sehr vielfältiges Angebot,“ so Sailer, sehr viele Sorten und auch Chutneys. Mit dieser breiten Aufstellung reihte sie sich lückenlos ein in eine Leistungsschau, die die Stärken der Wirtschaft im Ort gezeigt hat.