Eine vorgeschlagene Maßnahme ist die Reduzierung auf Tempo 40. Foto: Archiv (dpa/Marijan Murat)

Die Anwohner an den Ortsdurchfahrten L1117 und der K1616 stehen im Fokus von Lärmschutzmaßnahmen. Neben Tempolimits auf den Ortsdurchfahrten sind auch Sanierungsarbeiten vorgesehen, die für mehr Ruhe sorgen sollen.

Oberstenfeld-Gronau - Der Ortschaftsrat von Gronau und Prevorst hat sich bei seiner ersten Sitzung im neuen Jahr einen Lärmaktionsplan für Gronau zum Schwerpunkt auserkoren. Dieser muss gemäß einer EU-Verpflichtung zu Umgebungslärm und Immissionsschutz alle fünf Jahre fortgeschrieben werden – und soll den von Verkehr geplagten Bürgern zu mehr Ruhe verhelfen. Besonders betroffen sind die Gronauer, die entlang der Ortsdurchfahrt wohnen, die als Landesstraße 1117 gleichzeitig in die Obhut des Landes fällt. Darüber hinaus ist auch die Schmidhausener Straße betroffen, für die der Landkreis als Kreisstraße 1616 zuständig ist.

Der Lärmaktionsplan war zuletzt im Mai 2016 fortgeschrieben worden. Doch alle von der Gemeinde und den Bürgern geforderten Maßnahmen wie Tempolimits waren von der Straßenverkehrsbehörde im Ludwigsburger Landratsamt abgelehnt worden. Für die nun anstehende dritte Stufe hatte man sich 2014 mit Beilstein, Großbottwar, Steinheim und Murr interkommunal zusammengetan.

Außerorts wird Tempo 70 angepeilt

Mit der Expertise zweier Ingenieurbüros ist zwischenzeitlich ein Maßnahmenkatalog entwickelt worden, der jetzt nach und nach den Räten vorstellt wird – und im Falle des Ortschaftsrats der Oberstenfelder Teilorte auch einstimmig beschlossen worden ist. Der Sechs-Punkte-Plans sieht Tempo 40 für die Ortsdurchfahrt L1117 in Gronau vor. Außerdem soll bei der Fahrbahnsanierung eine lärmoptimierte Asphaltschicht für weniger Geräuschentwicklung sorgen. Da Autos und Motorräder häufig schon ab dem Ortsschild am Ortsausgang beschleunigen, sind hier zukünftig Tempo 70 vorgesehen. Die Schmidhausener Straße wiederum soll durch eine reduzierte Geschwindigkeit auf erlaubte 40  Stundenkilometer entlastet werden.

Die letztgenannten Vorschläge umfassen außerdem den zukünftigen Schallschutz, der bei allen Vorhaben in Sachen Verkehrs- und Bauleitplanung mitintegriert wird. Und schlussendlich sollen auch noch sogenannte „Ruhige Gebiete“ ausgewiesen werden, die gemeinsam mit dem Flächennutzungsplan aktualisiert werden sollen.

Die Bagger sollen bereits ab März rollen

Was die Sanierungsarbeiten angeht, wird schon bald der Startschuss fallen. Der Belag der gesamten Ortsdurchfahrt soll nämlich bereits im März 2022 erneuert werden. Der Auftrag hierfür ist bereits vergeben. Allein vom neuen Straßenbelag erhoffen sich die Planer wie auch das Regierungspräsidium eine um an die zwei Dezibel verringerte Lärmentwicklung.

Einziger Wermutstropfen dabei für die Gronauer: bis zum Abschluss der Arbeiten Ende des Jahres ist wohl mit erheblichen Verkehrseinschränkungen zu rechnen. Wie sich die Arbeiten und nötige Sperrungen für die Bürger konkret auswirken, soll dann am 24. Februar in einer Onlineveranstaltung dargestellt werden, zu der die Gemeinde noch einladen wird.