Die Fahrerin sowie die Schwedenflagge sollen an Greta Thunberg erinnern. Foto: KS-Images.de

Harald Axmann hat aus Oldtimer-Versatzstücken und Kunstharz ein originelles Kunstwerk gebaut und auf seinem Garagendach installiert. Am Steuer sitzt eine prominente junge Dame.

Affalterbach - Wer seit Jahrzehnten ein Hobby pflegt, der sammelt mitunter so einiges dazu im Keller an. Das kennt Harald Axmann aus Affalterbach nur zu gut: Der ehemalige Polizist ist seit über 30 Jahren Oldtimer-Liebhaber und besitzt einen Porsche 911 Coupé sowie einen Porsche Targa, Baujahr 1970. Doch mit dem Besitz der Wagen alleine ist es nicht getan, verrät Axmann: „Ich bin natürlich schon auch ein Bastler.“ Und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass einige Ersatzteile bei ihm lagern. Unter anderem ein Kotflügel, der nun im Sommer aber einem ganz anderen Zweck zugeführt wurde: Er ist Bestandteil einer Gartendeko der anderen Art geworden.

Seinen Anfang nahm das Projekt im Frühjahr, so wie wohl eine Vielzahl an anderen Projekten auch, erklärt Axmann: „Es war Corona und ich wollte irgendwie Zeit überbrücken. Und der Kotflügel hat recht viel Platz im Keller weggenommen.“ Ihm sei dann die Idee gekommen, rund um das Ersatzteil eine Art Szenerie für sein Garagendach zu bauen, das vom Haus wie vom Garten gut einsehbar ist, „denn bisher hat man da nur auf Kies geschaut“. Etwas Flottes sollte es werden – und was lag da näher als eine Rallye-Szene. Doch bevor dann stilecht eine Startnummer aufgebracht werden konnten, musste erst das Auto etwas vollständiger werden.

Ersatzteile nur zu Dekozwecken wollte Harald Axmann nicht extra kaufen: „Also habe ich die nötigen Teile mit Kunstharz von meinen eigenen Autos abgeformt.“ Stoßstange, Tür und Co. wurden dafür mit einer Folie abgedeckt, auf welche das Harz mit einem Härter aufgebracht wurde. „Das war gar nicht so einfach“, erinnert sich Axmann. Der Werkstoff war ihm im Vorfeld nicht sehr vertraut gewesen. Und so kam es auch direkt zu Projektstart zu einem kleinen Malheur: „Die Folie auf der Haube hatte ein kleines Loch und ich hab mir meinen Lack ein wenig versaut.“ Die fertigen Teile wurden anschließend noch lackiert und auf einem Holzrahmen zur Autofront arrangiert, die seit Juli auf dem Garagendach thront – inklusive Pflanzen und funktionsfähigen Scheinwerfern.

Bekanntermaßen braucht ein Auto aber auch einen Fahrer. Hierfür bestellte sich Harald Axmann einen Frisierkopf, dem er einen Torso mit Armen formte. Und dabei sei ihm etwas aufgefallen: „Die Puppe hat mich sehr an Greta Thunberg erinnert.“ Und so flocht er dem Kopf schließlich noch den typischen Zopf der Klimaaktivistin und brachte die Initialen „GT“ sowie eine Schwedenflagge auf der Fahrertür des Oldtimers an.

„Ich fand den Gedanken ganz witzig, dass Greta heimlich gerne mal mit einem schmutzigen Auto unterwegs ist“, erklärt Axmann. Das sei auch nicht böse gemeint, sondern mit Augenzwinkern. Bei Radfahrern und Spaziergängern kam die Deko auf jeden Fall gut an: „Ich bin fast täglich darauf angesprochen worden.“ Jetzt wechseln Greta und ihr Oldtimer aber erst mal bis zum Frühjahr nach drinnen: „Sie ist ein bisschen kälteempfindlich.“