Frösche, Kröten und Lurche sollen bald im neuen Biotop laichen. Foto: picture alliance / Klaus-Dietmar/Klaus-Dietmar Gabbert

Die Arbeiten am ehemaligen Kneippbecken im Moldengraben stocken.

Kornwestheim - Es war schon lange keine wirkliche Zierde, und benutzt hatte es auch niemand mehr. Im Oktober 2020 teilte die Stadt Kornwestheim schließlich mit: Aus dem Wassertretbecken im Moldengraben wird ein Biotop, in dem Amphibien laichen können. Schon zuvor war das Becken häufig gesperrt worden, weil Salamander und Co. dort ihre Eier abgelegt hatten.

In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik (AUT) brachte FDP-Stadtrat Andreas Schantz das Thema nun erneut aufs Tapet. Was denn dort nun geschehe und wie es mit dem Becken weitergehe, wollte der Liberale wissen. Auf Nachfrage unserer Zeitung bei der Stadtverwaltung teilt Pressesprecherin Lisa Herfurth jetzt mit: „Aufgrund der Niederschlagsmengen in den vergangenen Wochen verzögern sich die Arbeiten.“

Konkret geht es um das sogenannte Teichplanum, also die Bodenschicht des Beckens. Diese sei fertiggestellt, im nächsten Arbeitsschritt solle eine Teichfolie verlegt werden. „Das ist allerdings nur möglich, wenn das Planum völlig abgetrocknet ist“, so Herfurth weiter. Warte man nicht ab, werde es zerstört, wenn die Stadtgärtnerei sich ans Verlegen der Folie mache. Im späteren Frühjahr will die Kommune dann Vollzug melden.

In den vergangenen Jahren war das Kneippbecken im Moldengraben während der Sommermonate oft leer gewesen. Der Bachlauf, der es mit Wasser speiste, war ausgetrocknet. Das sei auch der Grund dafür, dass ein Teich, der sich unweit des Tretbeckens befinde, inzwischen kein Wasser mehr beinhalte, teilte die Stadt im Herbst des vergangenen Jahres mit. In jenem Teich hatten die Amphibien ursprünglich ihre Eier abgelegt. Vor drei Jahren waren sie dann erstmals – und notgedrungen – ins Wassertretbecken umgezogen, in dem noch etwas Wasser zu finden gewesen war. Die Stadt hatte daraufhin das Becken über Monate gesperrt.

Der mittlerweile fast komplett ausgetrocknete Bachlauf ist inzwischen ebenfalls ein Fall für die Stadtgärtnerei. „Sollte der natürliche Wasserzufluss bis dahin aufgrund der Witterung versickert sein, wird die Stadtgärtnerei versuchen, den Wasserspiegel zu erhalten, bis die Amphibien gelaicht haben“, erklärt Gärtnereileiter Jörg Raff.