Häufiger Anblick in Klassenzimmern dieser Tage. Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Die Stadträte diskutieren, zuvor hat die Verwaltung Fakten geschaffen.

Kornwestheim - Die Debatte um die Ausstattung der Kornwestheimer Schulen mit Raumlüftern ist zwar nicht vorbei – aber sie hat vorerst an Druck verloren. Grund dafür ist vor allem, dass die Stadt während der Sommerferien Fakten geschafften hat. Neben Messgeräten, den „CO-2-Ampeln“, besorgte man zehn mobile Raumlüfter. Sie sollen vor allem in Klassenzimmern und Kita-Räumen zum Einsatz kommen, die schwer zu lüften sind, und so helfen, die Ausbreitung des Corona-Virus zu erschweren.

Teil eines Grünen/Linke-Antrags ist nun hinfällig

Im Ausschuss für Umwelt und Technik wurde jetzt somit klar: Der Teil des Antrages, den die Fraktion Grüne/Linke vor der Sommerpause gestellt hatte und der die Anschaffung Mobiler Raumlüfter betrifft, ist erledigt. Die Frage bleibt, ob die Stadt Fördermittel für so genannte Raumlufttechnische Anlagen (RLT) beantragen soll. Auch das sind Raumlüfter, aber fest in den Gebäuden verbaute, die zudem die Temperatur regulieren können. Dieser Teil des Grünen-Antrags ist nicht vom Tisch, die Stadträte und die Verwaltung verständigten sich aber darauf, zunächst zu prüfen, um wie viele Klassenzimmer es geht, hierbei Grund- und weiterführende Schulen zu differenzieren und außerdem weitere Fördervoraussetzungen zu prüfen. Dann könne während der Haushaltsberatungen im Herbst, so Oberbürgermeisterin Ursula Keck, das Thema gegebenenfalls mit aufgenommen werden.

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Stadträtin Edda Bühler von den Grünen war mit dieser Vorgehensweise nicht zufrieden. Sie wies darauf hin, dass 80 Prozent der Kosten für die festen Raumlüfter gefördert werden können, dass man aber schnell reagieren müsse und die Anträge vorbereiten solle. Warte man zu lange, sei das „Projekt tot“. Mit letzterem Ausdruck war OB Keck nicht eben glücklich: „Die Wortwahl gefällt mir nicht“, sagte die Rathauschefin und wies darauf hin, dass es hier nicht um ein laufendes Projekt gehe, sondern um einen Antrag, der noch gar nicht beschlossen worden sei.

Stadträte: Bedürfnisse der Schulen abfragen

Von den anderen Fraktionen waren Stimmen zu hören, die zwar die Sinnhaftigkeit der fest installierten Anlagen nicht in Frage stellten, aber auch anmerkten, man müsse die Bedürfnisse der Schulen abfragen – eine entsprechende Übersicht erbat etwa Hans-Michel Gritz (SPD). Es gebe einen Unterschied zwischen Neubauten – wo es sinnvoll ist, RLT mitzudenken – und Bestandsschulen, in die neue Anlagen erst eingebaut werden müssten, so FDP-Mann Ender Engin. Dass man Förderchancen natürlich nicht verstreichen lassen solle, und die Raumlufttechnischen Anlagen auch der Kühlung an heißen Sommertagen dienen könnten, betonte Markus Kämmle (Freie Wähler).