Der Winterdienst in Kornwestheim Foto: Birgit Kiefer

Noch wird auf Straßen und Gehwegen gestreut wie bisher. Doch im kommenden Winter steht nur noch ein Laster zur Verfügung. Alternativen müssen her.

Kornwestheim - Das gesamte Wochenende über seien die Streufahrzeuge der Stadt im Einsatz gewesen, bestätigt Rudi Schumacher, der Leiter des städtischen Fachbereichs Tiefbau und Grünflächen. Jetzt, da der Winter erstmals nennenswert für Schnee gesorgt habe, seien sowohl die Schneepfluglaster als auch Personal, das von Hand die Gehwege streut, gefragt gewesen. „50 Mitarbeiter von Bauhof und Stadtgärtnerei sind dafür ständig in Rufbereitschaft“, so Schumacher.

Der Streu- und Räumplan unterscheide sich in diesem Winter nicht von dem des Vorjahres. Die Sparpläne – im Frühjahr soll einer der beiden Streu-Lkw veräußert werden – kommen laut Schumacher erst in der kommenden Winterperiode 2017/2018 zum Tragen. „Es hat sich nichts geändert“, so der Fachbereichsleiter.

Aktuell kümmert sich der städtische Winterdienst um 52 Straßenkilometer, unterteilt nach Prioritäten. Als Erstes müssen stets die Hauptverkehrs- und Durchgangsstraßen sowie die Trassen für den Schwerverkehr geräumt werden. Im Anschluss folgen die Straßen, über die der Busverkehr führt und die nicht schon in die erste Prioritätskategorie fallen. „Die Nebenstraßen werden erst danach freigemacht“, so Schumacher.

Das Personal, das zu Fuß unterwegs ist und von Hand streut, ist für die Gehwege an 240 städtischen Objekten verantwortlich. „Das ist sehr personalintensiv, obwohl sich im Liegenschaftsbestand der Stadt stets Dinge ändern“, weiß Schumacher. Die Mitarbeiter verwenden auf Gehwegen und Plätzen sogenannten „Blähton“ als abstumpfendes Streumittel. „Das ist kalkarmer Ton mit fein verteilten, organischen Bestandteilen. Er ist leicht und deshalb für das Personal besser zu handhaben“, so Schumacher. 40 Kubikmeter lagern in einem Silo in der Stadtgärtnerei, 50 Kubikmeter in einem Flachlager auf dem Bauhofgelände.

Auf den Straßen wird hingegen mit Salz und flüssiger Sole dafür gesorgt, dass niemand ins Rutschen kommt. Auch davon ist genügend vorhanden. 120 Tonnen Salz warten in zwei Silos auf dem Bauhof auf ihren Einsatz. Zwei weitere, vor zwei Jahren erbaute Flachlager haben eine Kapazität von 260 Tonnen. „Außerdem machen wir seit ungefähr zwei Jahren bei einer europaweiten Ausschreibung für Streusalz mit“, präzisiert Schumacher, „das ist preisgünstiger und wird in einem separaten Außenlager vorgehalten.“ 150 Tonnen befinden sich dort.

Verteilt wird das Streu-Gemisch mit einem Laster. Ein zweiter kommt bei Bedarf zum Einsatz, wird aber nach dem Winter als Teil der Haushaltskonsolidierung versteigert. „Wenn die Situation nicht allzu drastisch ist, kann den Winterdienst ein Lkw alleine abwickeln. Denn bei der Kommune geht man in der Tat davon aus, dass die Zeit der krassen Wintereinbrüche vorüber ist.

Doch was, wenn der Schnee doch mal wieder überhandnimmt und der zweite Laster verkauft ist? „Wir prüfen gerade diverse Möglichkeiten“, so Schumacher. Eine davon sei, dem Beispiel der Straßenmeistereien des Landes zu folgen. Dort hole man Bauunternehmer mit ins winterliche Boot. „Deren Lkw würde die Stadt mit der entsprechenden Ausrüstung versehen“, beschreibt Schumacher die Möglichkeit. Ebenso kann man sich bei der Stadt vorstellen, die örtlichen Landwirte mit ihren Traktoren einzuspannen. „Kleinere Kommunen machen das so.“ Was am Ende praktikabel ist, wird sich im Laufe des Jahres zeigen. Fest steht laut Schumacher allerdings: Beide Alternativen würden am Ende des Tages wohl weniger Kosten verursachen als die ständige Wartung und Instandhaltung des zweiten Lkw, der laut Schumacher während der wärmeren Monate ohnehin kaum zum Einsatz kommt.