Derzeit ist der Bereich unter der Brücke noch eine Baustelle. Foto: Horst Dömötör

An Ideen für das künftige Areal unter und um die Gumpenbachbrücke mangelt es nicht.

Die Ideen klingen ein wenig so, als könnte unter der Gumpenbachbrücke im Kornwestheimer Osten in nicht allzu ferner Zukunft ein regelrechtes Sport- und Freizeitzentrum entstehen. Immerhin, die Gelegenheit ist günstig.

Derzeit wird die B-27-Brücke neu gebaut, Werkzeuge, Maschinen und Rohmaterial stehen darunter bereit, Arbeiter eilen umher. 27 Millionen Euro investiert das Regierungspräsidium Stuttgart in den mehrjährigen Neubau. Wege, Wiesen und Gewässer mussten deswegen in den vergangenen Jahren der Baustelleneinrichtung weichen.

Bereich unter der Brücke soll wieder verschönert werden

Wenn nun in den kommenden Monaten die Brücke fertig gebaut ist, wird auch der Bereich darunter wieder verschönert und neu belebt. Dirk Maisenhölder, seines Zeichens städtischer Fachbereichsleiter für Tiefbau und Grünflächen, teilte die vielfältigen Vorschläge dafür kürzlich in einer Sitzung der Kornwestheimer Jugenddelegation mit – auch deswegen, weil die „Judeko“ in die Ideenfindung eingebunden ist und auch bereits unter Jugendlichen eine Umfrage gestartet hat.

Dass ein neues Fußball-Spielfeld unter die B-27-Brücke kommt, Wege, Teich und Bachlauf neu gestaltet werden, ist im Prinzip gesetzt. Hier muss das Regierungspräsidium dann auch finanziell in die Bresche, es muss zumindest ausreichend Geld geben, damit die Stadt den früheren Zustand des Areals wieder herstellen kann.

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Neu hinzukommen könnten aber nach Wünschen vor allem junger Kornwestheimer beispielsweise zusätzlich ein Streetball-Feld, eine Tischtennis-Platte, eine Teqball-Platte – für eine Art Fußball-Tischtennis-Spiel – sowie eine „Calisthenicsanlage“. Bei letzterer handelt es sich um ein Sportgerät aus Stangen in verschiedenen Höhen und Positionen, an denen Eigengewichttechniken wie Klimmzüge, akrobatische Techniken und auch Geräteturnübungen trainiert werden können.

Schon seit mehreren Monaten in der Diskussion ist, dass irgendwo im Bereich der Gumpenbachbrücke eine Boulebahn und ein Kneippbecken zum Wassertreten entstehen könnten. „Bei der Boulebahn wollen wir noch einmal den Bedarf abfragen“, sagt Dirk Maisenhölder. Es gebe eine entsprechende Anlage ja schon am ESG-Gelände und auch in Pattonville. Beim Kneippbecken ist die Frage der Frischwasserzufuhr noch zu klären, ergänzt er. Möglich wäre es eventuell, das Wasser aus dem Wiesengrund herbeizuführen, allerdings müssen dort erst Renaturierungsmaßnahmen und der Neubau der Pflugfelder-Wohngebäude abgeschlossen werden.

Vorschläge mitten aus dem Kornwestheimer Gemeinderat

Sowohl in Sachen Boulebahn als auch für das Kneippbecken kamen die Vorschläge mitten aus dem Kornwestheimer Gemeinderat und haben dort eine Lobby. Welche Sportgerätschaften und Anlagen am Ende aber wirklich aufgebaut werden, das ist indes noch längst nicht klar. Die bisherigen Ideen sind gerade einmal in der Vorentwurfsphase. In einem nächsten Schritt muss die Stadt mit dem Regierungspräsidium darüber sprechen, wieviel Geld dieses für die Neugestaltung des Geländes unter der B-27-Brücke wirklich locker machen will, die Pläne müssen konkretisiert und ausgearbeitet werden, die Stadt wiederum entscheiden, was sie selbst schultern möchte.

Wirklich gebaut werden könnten neue Anlagen dann – wenn alles ineinander greift – frühestens ab dem Frühjahr 2023, schätzt Dirk Maisenhölder. Aktuell laufen noch die Arbeiten an der Brücke. Der Großteil ist zwar erledigt, die beiden neuen Elemente stehen in Position, doch erst im Spätsommer oder Herbst können die vom Regierungspräsidium beauftragten Brückenbau-Firmen wohl final abziehen.

Einigen Vorschlägen hat die Stadt schon eine Absage erteilt

Übrigens: Bei aller Offenheit – einigen Vorschlägen hat die Stadt bereits eine Absage erteilt. So haben sich einige junge Kornwestheimer gewünscht, man könne doch eine Skater-Anlage unter die Gumpenbachbrücke bauen. Das lässt Dirk Maisenhölder schmunzeln. Klar, skaten mache viel Spaß, sagt er. „Aber wir bauen derzeit ja schon in enger Abstimmung mit der Judeko die Anlage neben der Hannes-Reiber-Halle aus“, sagt er. Rund 250 000 Euro lässt sich die Stadt dieses Projekt kosten. „Eine Teq-Ball-Platte haben wir hingegen noch nicht in Kornwestheim“, führt der Fachbereichsleiter Tiefbau und Grünflächen aus.