Was eine kleine Spritze nicht alles bewirken kann. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

An der Erich-Bracher-Schule haben Jugendliche einiges übers Impfen gelernt.

Kürzlich hat das Abschlussgespräch des Impfprojekts „Kleiner Pix, Mega Schutz“ des Gesundheitsdezernats des Landratsamts an der Erich-Bracher-Schule in Pattonville stattgefunden. Uschi Traub und Ute Nethe von der Gesundheitsförderung des Gesundheitsdezernats stellten die Ergebnisse des Projekts der stellvertretenden Schulleiterin Catrin Denz und der Projektkoordinatorin der Schule, Christina Steinhauser, vor. „Es gibt eine große Diskrepanz zwischen empfundenem und vorhandenem Wissen sowie der gelebten Umsetzung“, stellte Traub fest.

Das Projekt begann vor drei Monaten mit einer Auftakt-Veranstaltung, an der Experten teilnahmen, heißt es in der Pressemitteilung. Wirtschaftsgymnasiasten platzierten Plakate zu fünf Impfthemen, wöchentlich ein neues Thema, im gesamten Schulgebäude, Ärztinnen des Gesundheitsamtes überprüften mitgebrachte Impfausweise und weitere Mitarbeiterinnen des Gesundheitsdezernates begleiteten die flankierenden Fragebogen-Aktionen.

Impfen soll bei Social Media präsenter werden

Die Gymnasiasten J1 und die Schülerinnen und Schüler der Social-Media-Gruppe, die das Projekt einfallsreich beworben hatten, freuten sich über 100 Euro für ihre Kasse. Das Berufskolleg Fremdsprachen BKFR1 wurde mit 200 Euro für die maximale Anzahl an kontrollierten Impfbüchern sowie an vollständig ausgefüllten Fragebögen belohnt. Trotz Schwierigkeiten an der Schule durch Umbau, Homeschooling, Prüfungsphase und der Coronapandemie war es für die Rektorin Catrin Denz sehr wichtig, das Projekt zu unterstützen: „Vielen jungen Menschen ist es nicht bewusst, wie wichtig das Impfen ist. Es muss mehr auf Social Media laufen.“ Sie hätte sich eine noch höhere Beteiligung gewünscht.

Christina Steinhauser war beeindruckt vom Ansatz des Projekts: „An der Schule ist eine gute Erreichbarkeit der Schülerinnen und Schüler.“ Leider sei es ein ungünstiger Zeitpunkt gewesen, da viele Schüler nicht in Präsenz da waren.

Rund die Hälfte der Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 15 und 18 Jahren gaben jedoch an, dass sie auf den aktuellen Stand ihrer Impfungen achten. Eine Befragung zum Kenntnisstand der Impfungen zeigte jedoch, dass nur jeder Siebte die Diphtherie-Impfung und lediglich jeder Zweite die Windpocken-Impfung kannte. Sogar Tetanus (Wundstarrkrampf) und Masern, Mumps, Röteln-Impfung (MMR) waren nicht allen bekannt. Als Infoquellen gaben die Schülerinnen und Schüler an, dass Ärzte mit 90 Prozent die größte Rolle spielen, gefolgt vom Elternhaus mit 64 Prozent und dem Internet mit 29 Prozent. Eine Überprüfung der Impfausweise zeigte, dass ein Viertel der Jugendlichen nicht gegen Corona geimpft ist. Auch bei Tetanus, Diphterie und Keuchhusten wurden Defizite festgestellt.