Das Areal an der Aldinger Straße – Platz ist bereits. Foto:  

Die Stadt will neue Gewerbeflächen an der Aldinger Straße ausweisen – muss dafür aber noch Probleme lösen.

Kornwestheim - Die Stadt hofft, ab dem Jahr 2022 die Grundstücke um die mittlerweile abgerissenen Obdachlosenunterkünfte in der Aldinger Straße vermarkten zu können. Das bestätigte der Erste Kornwestheimer Bürgermeister Daniel Güthler auf Nachfrage unserer Zeitung. Auf den rund 1,5 Hektar soll Gewerbe angesiedelt werden.

 

Indes: Schon vor rund eineinhalb Jahren wurden die alten Gebäude abgerissen, im Mai 2019 hatte der Gemeinderat beschlossen, einen Bebauungsplan für das Gebiet aufzustellen. Doch seitdem ist es um das Areal im Moldengraben still geworden, und das, obwohl in der Stadt größere Gewerbeflächen durchaus fehlen.

Die Entwicklung des Gebietes stellt sich allerdings auch als nicht ganz einfach dar. Es besteht aus zwei größeren Grundstücken, auf einem waren früher die erwähnten Obdachlosenunterkünfte, auf dem anderen die alte Briefverteilstation. Zwischen diesen beiden Grundstücken gibt es noch ein kleineres, auf dem sich ein Kleingarten befindet und das in Privatbesitz ist. „Hier müssen wir mit der Eigentümerin noch Gespräche führen, damit wir die beiden großen Grundstücke verbinden und gemeinsam vermarkten können“, sagt Daniel Güthler.

Ein weiteres Thema: Unter dem Gebiet verläuft eine große Frischwasserleitung, eine der Hauptversorgungslinien für die Gegend nördlich von Kornwestheim, 40 Zentimeter sind die Rohre dick. Die Leitung kürze quasi unter dem Gelände ein Stück Weg ab, erklärt der Baubürgermeister. Um die Grundstücke entsprechend zu erschließen und neu bebauen zu können, muss die Wasserleitung verlegt werden, sie soll dann künftig sauber entlang der Aldinger Straße und dem Moldengraben verlaufen.

Diese Arbeiten muss die Stadt selbst finanzieren, rund 280 000 Euro werden sie wohl am Ende kosten. Los gehen damit soll es im zweiten Halbjahr 2021, die Verkehrsbehinderungen werden sich wohl in Grenzen halten, wie Güthler berichtet.

Welche Firmen am Ende des Tages dann auf dem Gebiet einziehen werden, darüber kann der Baubürgermeister aktuell nicht einmal wirklich spekulieren. Anfragen habe es bislang keine gegeben – obwohl seit Längerem öffentlich bekannt ist, dass die Stadt das Gebiet entwickeln will.

Klar ist allerdings: Verwaltung und auch Stadträte wollen an der Aldinger Straße gerne künftig Gebäude mit „Repräsentationscharakter“ stehen haben, immerhin ist der Moldengraben eine der Haupteinfahrtschneisen nach Kornwestheim, aus Remseck und natürlich von der Bundesstraße aus fließt hier viel Verkehr in die Stadt.

Man müsse aufpassen, „dass man dort am Stadteingang eine Verbesserung hinkriegt gegenüber dem, was wir heute haben“, betonte in der Vergangenheit etwa Hans-Michael Gritz, der Fraktionsvorsitzende der Kornwestheimer SPD.

Aus den anderen Fraktionen war bereits ähnliches zu hören, und auch, dass das Gebiet sich gut für Gewerbeflächen eigne. „Auf jeden Fall ist das für Gewerbeflächen eine gute Lage, samt einer guten Anbindung“, gab etwa bereits Hans Bartholomä zu Protokoll, Vorsitzender der CDU-Fraktion.

Siedele man an der Aldinger Straße Firmen an, so solle zudem darauf geachtet werden, solche anzuziehen, die die Stadt weiterbringen – mit Steuereinnahmen und qualifizierten Arbeitsplätzen, so sagte der Christdemokrat weiter.