Die Stuttgarter Straße in Kornwestheim Foto: Dominik Florian

Auch auf der Stuttgarter Straße könnte bald die neue Geschwindigkeitsbegrenzung gelten.

Kornwestheim - Die Stadt Kornwestheim arbeitet schon seit mehr als drei Jahren an ihrem Lärmaktionsplan. Mittlerweile ist klar: Noch in diesem Jahr könnten neue Tempolimits greifen. Und: Es könnte ein durchaus großer Wurf werden. Die Beratungen der Stadträte und Verwaltung deuten mittlerweile in eine Richtung, in der eine fast durchgängige Tempo-Reduzierung auf 40 Stundenkilometer im gesamten Stadtgebiet im Visier steht.

„Das könnte fast flächendeckend gelten“, berichtet der Erste Bürgermeister Daniel Güthler und spricht von „wenigen Ausnahmen“. Auch auf der Stuttgarter Straße gäbe es laut Verwaltungsvorschlag Tempo 40. Weiterhin Tempo 50 angesagt wäre beispielsweise auf den Hauptverkehrsrouten in Gewerbegebieten. „Wo bereits jetzt Tempo 30 gilt, gilt natürlich auch künftig weiterhin Tempo 30“, stellt Daniel Güthler zudem klar. Der Lärmaktionsplan hat zum Ziel, den Geräuschpegel aufgrund von Verkehr zu reduzieren, ein weiterer Effekte soll etwa sauberere Luft sein.

Anfang 2017 trat die Stadt in den Prozess ein, und beauftragte dafür auch ein spezialisiertes Ingenieurbüro. Zuletzt hatten sich die Kornwestheimer Stadträte im Ausschuss für Umwelt und Technik mit dem Thema befasst, der in der vergangenen Woche per Videochat stattfand. Während dieser Sitzung legte die Verwaltung eingegangene Stellungnahmen zum Thema zwecks Diskussion vor. Ein Anwohner betonte beispielsweise, er fürchte, dass bei Tempo 40 auf Hauptstraßen auch weiterhin „inoffiziell Tempo 50“ gelte. Auch andere Stellungnahmen befürworten deutliche Geschwindigkeitsreduzierungen. Zum Thema generelles Tempo-30 sagte der Grüne Fraktionschef Thomas Ulmer übrigens, dass seine Fraktion das durchaus gerne so gelöst hätte. Allerdings gehe man auch die Tempo-40-Pläne mit, so der Grüne weiter. Aus den anderen Fraktionen gab es ebenfalls Zustimmung. „Es ist ein gutes Signal, dass es bald losgeht“, sagte der CDU-Fraktionschef Hans Bartholomä. Ähnliche Anmerkungen gab es von SPD und Freien Wählern. Von einigen Seiten im Ausschuss war dann noch der Hinweis zu hören, es sei wichtig, das Thema Temporeduzierung so umzusetzen, dass es für die Autofahrer nicht am Ende verwirrend und undurchsichtig werde.

Der Christdemokrat Martin Ergenzinger sprach dann noch in Bezug auf die Lange Straße an, dass hier der parkende Verkehr ein Problem sei – auch bei einer Temporeduzierung führe das zu einer Art Stop & Go, was Krach verursache.

„Es hilft aber auch für den Lärm, wenn die Autos dadurch gemäßigt fahren“, betonte Güthler. Gäbe es ein Parkverbot, würde man dort schneller fahren, was ebenfalls für Lärm sorge. Noch vor der Sommerpause, so hoffen es die Entscheider in der Stadtverwaltung nun, können die Stadträte über das finale Tempo-Reduzierungspaket im Lärmaktionsplan abstimmen.

Auch das Regierungspräsidium Stuttgart muss indes noch zustimmen. Einerseits ist es übergeordnete Verkehrsbehörde, andererseits sind in Kornwestheim mehrere betroffene Straßen Landesstraßen, für die das RP direkt verantwortlich ist.

„Es gab aber natürlich schon Gespräche mit der Behörde“, berichtet Güthler. Sprich: Die Abstimmung läuft hier bereits und in vielen Punkten dürfte man sich einig sein.

Und dann? Müsste man nur noch die neuen Straßenschilder aufstellen, an vielen Stellen im Stadtgebiet würden Tempo-40-Schilder aufgehängt und aufgestellt. Noch im zweiten Halbjahr diesen Jahres, so Daniel Güthler, könnte das alles und damit der Lärmaktionsplan umgesetzt worden sein.