Toiletten gab es, allerdings wusste nicht jeder Besucher davon. Foto: Berit Krause

Anwohner klagen über einen Mangel an WCs beim Stadtfest.

Kornwestheim - Die Anwohner waren nicht erfreut. Reihenweise, erzählt eine Bewohnerin, hätten am vergangenen Wochenende, als in der City das Stadtfest gefeiert wurde, Freunde und Bekannte bei ihr geklingelt und gefragt, ob sie mal auf die Toilette dürfen. Die Eisdiele an der Güterbahnhofstraße hatte ihr stilles Örtchen abgeschlossen und Gäste darüber informiert, dass sie auf Nachfrage den Schlüssel selbstverständlich bekommen können. Man hat dort schlechte Erfahrungen gemacht. Bei einer der letzten Großveranstaltungen in der Innenstadt hatten die Besucher die Toilette gestürmt und derart verschmutzt, dass der Rohreinigungsdienst kommen musste. Auf den Kosten blieb der Eisdieleninhaber sitzen. Fehlen bei den Festivitäten in der Innenstadt wie bei der Kirbe, beim Stadtlauf oder jetzt beim Stadtfest Toiletten? Nein, antworten der Erste Bürgermeister Dietmar Allgaier und City-Managerin Elvira Saverschek unisono.

Beide verweisen auf die Toiletten im City-Parkhaus, die Elvira Saverschek auch bei der Stadt angegeben hatte, als sie den Antrag für die Ausrichtung des Stadtfestes gestellt hatte. Jeder Veranstalter müsse ausreichend Toiletten ausweisen, und das habe der Stadtmarketingverein auch gemacht, erläutert Allgaier. Ein Problem gab’s dann aber doch: Gegen 21 Uhr, als das Fest noch in vollem Gange war, versperrte der Schließdienst die Toilette, so wie er es an jedem Tag macht. Niemand hatte ihn darüber informiert, dass auf dem Holzgrundplatz und in den benachbarten Straßen noch gefeiert wird. Saverschek reagierte, als sie davon erfuhr, allerdings schnell. Der benachbarte Imbiss stellte seine WCs den Gästen zur Verfügung. Auf dem Holzgrundplatz wurden auch entsprechende Durchsagen gemacht.

Graffiti an den Wänden wirke wenig einladend

Die Toiletten im City-Parkhaus seien sauberer, als es von außen aussehe, sagt Saverschek. Durch Graffiti und verschmutzte Wände wirken die öffentlichen WCs wenig einladend. Aber sie könnten von innen mit jedem Toilettenwagen standhalten, ist sich die City-Managerin sicher.

Und deshalb will sie nach derzeitigem Stand auch künftig keinen Toilettenwagen bei der Stadt ordern, der für 128 Euro am Tag gemietet werden kann. Am Samstag, sagt Allgaier, hätte der Stadtmarketingverein das Gefährt ohnehin nicht haben können. Das stand es bereits beim Besen des Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM). Der Erste Bürgermeister sieht das Problem auch nicht in fehlenden WC-Kapazitäten, sondern in einem Mangel an Hinweisschildern. „Wir müssen in Zukunft überlegen, ob wir mehr Hinweise anbringen“, sagte er im Gespräch mit unserer Zeitung.